Freitag, 30. November 2007

Aus dem Leben der Politiker

Politkberatung als Kunst, auch mit Ungenügend noch versetzt zu werden
Gute Ratschläge kann jeder gebrauchen und sollte dafür nicht seine Ohren verschließen. Beratung indessen, also institutionalisiert und jederzeit abrufbar, ist immer ein Zeichen von eigener Unfähigkeit, die übernommen Aufgaben auch zu erfüllen. Wer viel  verdient und die erhöhten Steuern nicht zahlen will, braucht Steuerberatung. Wer sich seines Rechts nicht sicher sein kann, braucht einen guten Rechtsanwalt, wen die Entscheidungen, sein Geld passend anzulegen, überfordern, braucht Anlageberater, wer es nicht schafft, mit seinem Partner in Frieden zu leben, geht zur Eheberatung, wer seine Kinder nicht zu erziehen vermag, lässt sich von Pädagogen beraten und und.... Wenn es um unsere eigenen Angelegenheiten geht, denen wir ja nicht auskommen, mag Rundumberatung noch verständlich sein, können wir aber übernommene Aufgaben, wo wir uns als Spezialisten eingeschlichen haben, nicht mehr bewältigen, da sollten wir sie zurückgeben, statt uns zu Beratern zu flüchten, die meist ohnehin nur so tun, als könnten sie es besser. Aber vermutlich geht es bei Politikberatung auch nicht darum, wie Politiker ihre Aufgaben besser erfüllen , sondern wie sie trotz schlechter Leistung im Amt bleiben können, also um permanente Wahlberatung.17.04.2008
 
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Für Richter am BVerfG: Statt Sachverstand political correctness
CDU zum Wahlvorschlag Prof. Dreier

Jetzt schlägt die die Verstände vernebelnde political correctness auch noch bei der Auswahl unserer Verfassungsrichter zu. Die Wahl der höchsten Richter durch einen parteipolitisch – zumeist auch substantiell- beschränkten Personenkreis ist nicht zu vermeiden; eine Wahl durchs Volk gar würde es selbst überfordern. Das Volk kann genauso wenig per Wahl den besten Herzchirurgen oder Mathematiker bestimmen. Auch in den USA, wo ja durchwegs in einer Menge Staaten Richter vom Volk gewählt werden, werden die höchsten Richter von den Parlamenten (auf Vorschlag des Präsidenten) bestimmt.  Wenn wir die besten Richter am Verfassungsgericht haben wollen, geht das nur, wenn die Politiker sich zur eignen Beurteilung über dort übliche Kriterien beraten lassen. Natürlich kann von ihnen nicht verlangt werden, die wissenschaftlichen Werke der Kandidaten zu lesen, geschweige gar zu verstehen. Aber etwa eine Erläuterung in einem Kommentar zum Grundgesetz nach den Methoden der Boulevardpresse deuten zu wollen, belegt allenfalls, dass nunmehr auch unsere Toppolitiker ersichtlich ihre Erkenntnisse methodisch nicht  anders gewinnen. BVerfG adé, entsorgen wir doch endlich nicht mehr brauchbare Politiker dorthin, wie ja schon mehrmals versucht! 01.02.2008
 
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Lauter Schamlosigkeiten, um die FDP zu verführen
Klass Hübner, Sprecher des Seenheimer Kreises der SPD, meint, die FDP werde ihre Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie nicht mit Ypsolanti koaliere, von deren Wahl das andere Mitglied des Seenheimer Kreises, Wolfgang Clement, dringend abgeraten hatte, weil sie den Wirtschaftsstandort Hessen in Gefahr bringe. Die Grüne Roth erteilt einer schwarz-gelb-grünen Koalition eine Absage, weil sie nicht Mehrheitsbilder für eine komplett abgewählte Politik sein wolle (die Grünen waren die zweitgrößten Wahlverlierer in Hessen). Gleichzeitig aber macht der Grüne Al-Wazir der FDP, die ja weit mehr für eine angeblich abgewählte neo-liberale Politik steht, Avancen, es gebe genügend Berührungspunkte. Was die Linke aufführt ist Politprostitution vom Feinsten und keiner schämt sich dafür und  wegen seiner intellektuellen Unredlichkeit. Dabei gibt es in der Tat einen eindeutigen Wählerwillen, die Linken haben die Mehrheit.  Nur will man nicht mit der Linkspartei, indessen keineswegs weil man inhaltlich und programmatisch überwindbar Differenzen hätte, nein die Inhalte sind zumindest mit der hessischen SPD nahezu identisch und gleiches gilt für die grüne Linke. Dies brächte aber eine rot-rot-grüne Koalition zu deutlich an den Tag, jeder könnte den unveränderten kommunistischen Kern der gemeinsamen Weltanschauung klar und deutlich erkennen. Das aber würde die Mitte vergraulen und der CDU zutreiben. Das ganz Getue um eine rot-rote Koalition dient in Wirklich ausschließlich dem internen parteistrategischen Kalkül und der Furcht, dass sich die Linken gegenseitig die Stimmen wegnehmen (Kannibalisierung der Linke), weil die Mitte sich ihnen abwendet. Und niemand schämt  sich, sich auch noch so weit zu entblöden, der FDP mangelnde demokratische Ethik vorzuwerfen. 31.01.2008
 
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Statt Machtkalkül zurück zur politischen Ethik
Zum Vorschlag Der Zeit, rot-rot-grün in Hessen zu wagen

Dem Kommentar ist zuzustimmen. Nimmt man den Wählerwillen ernst, dann muss Ypsolanti eine rot-rot-grüne Koalition bilden. Ein Machtvakuum gibt es nicht, sondern eine zweifelsfreie stabile linke Mehrheit. Das führt zu klaren Verhältnissen und wäre wahrhaftig. Denn in den Programmen unterscheiden sich die SPD Ypsolantis und die Linkspartei kaum und ebenso wenig die Mehrheit der Grünen. Und bei den nächsten Wahlen erhalten die Wähler auch eine klare Aussage, wer wo steht.  Die SPD hat Angst, dass die Linkspartei ihnen ihre Stammwähler wegschnappt, also packt sie den Stier am besten gleich bei den Hörnern. Damit erhielte dann aber auch wieder der Kampf um die Mitte neue Impulse, denn ob diese den Linksruck mitmacht, dürfte fragwürdig sein. Die Vergangenheit hat stets das Gegenteil bewiesen. Im Ergebnis werden sich dann die drei linken Parteien beim Kampf um ein schrumpfendes Wählerpotential kannibalisieren. Für die CDU eröffnet das ganz neue Perspektiven. Sie kann sich eigentlich nichts Besseres wünschen, als dass in Hessen eine solche Koalition zustande kommt, nachdem dort nun einmal die CDU mit der FDP keine Mehrheit hat. Aber Ehrenhaftigkeit beim Vollzug des Wählerwillens ist ethischer als aus bloßem Machtkalkül zu verraten, was Ypsolanti den Wähler versprochen hat. Dies selbst wenn dann in Zukunft irgendwann sich die SPD die linken Wähler mit der Linksparteil gar teilen wird. Und man erhielt ein ganz neues Bild von den Politikern, die bei Koalitionen ethisch korrekt handeln, wenn sie dabei auch ihre Partei ruinieren. 30.01.2008 
 
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Zur Korrektur eines Linksrutsches nach der Hessenwahl

Wie immer, wenn man vor einem Scherbenhaufen steht und in die Zukunft blickt, findet man auch etwas Positives. Hätten etwa 7.000 Wähler weniger für die Linkspartei gestimmt, dann wäre Koch mit einem blauen Auge davongekommen und hätte mit der FDP regieren können. Nun aber wurde das Ei der Linkspartei Frau Ypsolanti ins Nest gelegt und im Hinblick auf die nächsten Wahlen bis hin zur Bundestagswahl sollten CDU wie FDP sie es getrost auch ausbrüten lassen und sie beileibe nicht aus dieser Notlage befreien. Dann wird sich der zweifelsfreie Linksrutsch (der sich doch wohl schon bei der letzten Bundestagswahl bewiesen hatte) ein wenig korrigieren lassen, wenn die Wähler von der Mitte wieder einmal merken können, dass Sozialismus auf Dauer stets in die Nähe des Kommunismus führen muss. Die Chancen bei der SPD stehen gut für diese Demonstration, wäre es doch nicht das erste Mal, dass persönliche Eitelkeit und Machtgier längerfristige politische Strategien beiseite schiebt. Nur schade für Hessen, jedoch haben es die Wähler mit ihrer zweifelsfreien linken Mehrheit auch nicht anders gewollt. Auch Wähler tragen Verantwortung. 29.01.2008

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Klammheimliche Aufforderung zum Selbstmord
Ratschläge an die FDP über Koalitionen  

Wen kann es eigentlich wundern, dass plötzlich die Linke, einschließlich ihrer zahlreichen Sympathisanten in den Medien, unisono von der Verantwortung der FDP zur Vermeidung des Machtvakuums in Hessen spricht? Sie sprechen alle pro domo und schämen sich nicht, ihre eigene intellektuelle Unredlichkeit noch nicht einmal zu vertuschen. Denn das Machtvakuum gibt es überhaupt nicht, weil die Linke über eine klare absolute Mehrheit verfügt, jedenfalls solange die Grünen sich (leider) mehrheitlich immer noch als links verstehen. Die Linke hat indessen das Problem, dass ein Großteil der SPD-Funktionäre die Kannibalisierung durch die Linkspartei befürchtet. Diese Furcht mag zu Recht bestehen, aber es ist doch nun ausgesprochen scheinheilig, vom liberalen Flügel des deutschen Parteienspektrums zu erwarten, der Linken in ihrer Not zu Hilfe zu eilen. Aus der Sicht der Liberalen wie Konservativen kann doch gar nichts Besseres als eine Selbstzerfleischung der Linke geschehen und die Mitte gehört wieder ihnen. Da müsste es doch eher den Grünen leichter fallen, mit der CDU und FDP zu koalieren. Aber nicht mit Koch, stöhnt man auf. Ja, das Problem ist, dass – bezogen auf Bundesverhältnisse- in Hessen die SPD ebenso weit nach links gerückt ist, wie die CDU nach rechts. Nur von der FDP zu verlangen, sich mit einer SPD-Politikerin in einer Koalition zu verbinden, vor deren wirtschaftspolitischem Harakiri selbst der konservative Flügel der SPD warnt, kommt doch einer Aufforderung zum Selbstmord gleich. 28.01.2008 

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Freiheit a la Angela Merkel

Im Wahlkampf von 2005, bevor Noch-Kanzler Schröder sie so gemein, jedoch überaus gekonnt auflaufen ließ, haben ja wirklich viele Liberale geglaubt, dort kommt eine neue Margaret Thatcher daher, die mit der Freiheit Ernst macht. Immerhin sprach ja einiges dafür, aus der am eigenen Leib erfahrenen DDR-Vergangenheit gelernt zu haben, selbst wenn man aus einem Elternhaus stammt, das sich aus ideologischer Begeisterung für den Sozialismus aus freien Stücken der eigenen Freiheit begeben hatte und von dem Westen in die DDR gezogen war. Heute wissen wir, sie hat sich nur entsprechend beraten lassen, dass liberale Töne das Wahlvolk beeindrucken würden. Wie so meist, lagen die Berater falsch, worauf sie –nunmehr neuen Beratern folgend - ihrem Herzen wenn auch keinen Stoß geben musste, ihm wohl eher freien Lauf ließ und ansetzte, die SPD in der Koalition links zu überholen. Die SPD, nun ihres besten Taschentrickspielers beraubt, ging dem auch auf den Leim, ihre Basis rebellierte zwar, jedoch brachte dies nur einen Konservativen nach dem anderen in ihre Parteiführung. Selbst nach dem Linksruck auf dem letzten Parteitag der SPD kann etwa Beck kaum verleugnen, dass er das Wort Sozialismus oder gar Demokratischer Sozialismus erst nach einer längeren verhaltenstherapeutischen Konfrontationsbehandlung auszusprechen in der Lage war, die ihm sein Mainzer Freund Kardinal Lehmann empfohlen hatte, der damit bei der Schulung frommer Theologen guten Erfolg hatte, wenn diese lernen mussten, den Namen des Bösen gar auszusprechen, wie etwa Luzifer, Belzebub oder auch schlicht Teufel. Und hätte nicht Oskar Lafontaine zusammen mit seinem DDR-Belzebub Gregor Gysi eine so erfolgreiche Kampagne der Sozialmagie gestartet, dass sich auch im Westen alle Jahrmarktgaffer um sie scharten, dann hätte Merkel wahrscheinlich der SPD in ihrer Umarmung auch noch den Todeskuss verpasst, nicht für jeden eine appetitliche Vorstellung. Angela Merkel indessen blieb auf Kurs, auch andere eigentlich einmal liberalkonservativ Gewesene folgten begeistert und damit ihre Kehrtwendung nicht gar so auffiel, warf und wirft man eifrig weiterhin mit Begriffen um sich, die eigentlich das Gegenteil von dem ausdrückten, das man tat. So spricht Angela Merkel gefragt und auch ungefragt ständig von der Freiheit und niemand scheint das mehr selbst zu hinterfragen. Sie reiht sich ein bei solchen Freiheitskämpfern wie der Dalai-Lama, der für die Wiederherstellung des Gottesstaates in Tibet kämpft, wo Gottkönige wenn auch nicht vom Volk gewählt, so jedoch wiedergeboren werden. Freiheit versteht sie a la DDR, nicht der Einzelne ist frei, sondern der Staat gewährt ihm den Raum der Freiheit (so etwa bei ihren letzten verzweifelten Versuchen, ihren Hass-Parteifreund Koch in Hessen an der Regierung zu halten). Diese Sicht ist natürlich für jeden selbstverständlich, der den Einzelnen durch das Kollektiv definiert und nicht umgekehrt. Daher finden es die Damen der Großen Koalition auch gar nicht als politisch verdächtig, Eltern jederzeit die Erziehung ihrer Kinder streitig machen zu können, wenn irgendwelche in den Ämtern dafür zuständigen nach eigenem Verständnis leger gekleidet daherkommenden Sozialarbeiter dies so entscheiden, nachdem sie die kleinbürgerlichen Lebensvorstellungen ihrer staatlich verordneten Klienten mit ihren meist sozialistisch aufgehellten Erkenntnissen abgeglichen haben. Und ebenso unverdächtig kann es nur sein, wenn die realsozialistische Forderung nach gleichem Lohn für alle wieder Urständ feiert, nun liberalkonservativ verbrämt mit einem Multiplikator, der indessen in einem gerechten Kollektiv nicht über 20 liegen darf. Dahinter steht eben die Vorstellung einer alles ordnenden Gesellschaft, die jedem das Seine zuweist. So etwas nennt Angela Merkel Freiheit, weil sie offensichtlich nie begreifen konnte, was Freiheit in der westlichen Kulturtradition bedeutet. Nun enthält zwar das Grundgesetz davon einiges, zudem noch mit einer Ewigkeitsgarantie bewehrt, doch eigentlich wissen wir alle ganz genau, dass dieses Freiheitsverständnis etwa von einem unantastbaren staatsfreien Raum der Menschen, uns Deutschen eigentlich1949 aufgezwungen wurde, weil wir es mit dem Kollektivismus unter den Nazis doch ein wenig zu weit getrieben hatten und uns die westlichen Alliierten halt einiges ins verfassungsrechtliche Stammbuch schreiben ließen, das weiten Kreisen, vor allem der demokratischen Mehrheit, immer wesensfremd geblieben ist. Die Überschwemmung der alten BRD mit den im tiefen Herzen bewahrten kollektivistischen Werten der DDR, sei es von links (durch die Neukommunisten der Linkspartei) oder von rechts ( a la Merkel und Damen) kommt da gerade Recht, diesen Verfassungsmakel eines individualistischen Neoliberalismus endlich auszumergeln. 06.01.2008


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Was ist Populismus?

Der Bundespräsident zum Jahresende
Allen wohl und Keinem weh, und natürlich das zur Weihnachts- und Jahresendzeit. Freiheit den Freien und Gleichheit den Gleichen, weniger Staat für die Starken, mehr Gerechtigkeit (= Umverteilung) für die Armen. Immerhin verleugnet der Bundespräsident noch nicht gänzlich seinen ökonomischen Sachverstand, wenn auch nur ganz verhalten (also Kinder, wenn ihr wirklich auf das gerade erst angefrorene Eis wollt...., es könnte durchaus zu eurem Schaden sein). Populismus, nein den gibt es wirklich nicht, wenn auch heute kaum ein Biertisch aus dem allertiefsten Hinterwald rascher und entschlossener auf alle in den Medien publizierte Lebenslagen reagieren könnte, als es unsere Top-Politiker tun. Nur keine Besonnenheit zeigen, das würde man einem der Souverän als Führungsschwäche anlasten. Der Souverän, das ist das Wahlvolk, durch die Brille der Medien und Volksbefrager vermittelt, ist zwar Gott sei Dank nur ein entstelltes Zerrbild seiner selbst, aber um diesen Popanz seinen medial verdrehten Erwartungen gemäß zu tanzen, begreifen halt unsere Politiker als ihr erste und vornehmste Pflicht. Einen guten Rutsch! 30.12.2007

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Angela Merkel's Freiheitsverständnis

Dieter Hundt wundert sich über die ständigen waghalsigen Wendemanöver der Kanzlerin, dabei dürfte er doch seine Pappenheimer aus der Ecke der wetterwendischen Politiker bestens kennen. Die Kunst liegt darin, zu erkennen, was unsere Politiker wirklich meinen und da lässt Angela Merkel nun seit Monaten eine Menge Sachen aus dem Sack, die ihre alltägliche DDR-Vergangenheit kaum verleugnen. Spielend konnte sie so die Sozialdemokraten auf ihren eigenen Feldern ausmanövrieren, nach links abdrängen und sie so in den Geruch eines Rückfalls in realsozialistische Traditionen bringen. Das eine lockt, das andere schreckt die sich für aufgeklärt haltende linke Mitte. Dass sie dabei ein Freiheitsverständnis ddr-poor dekouvriert, ist für jene Liberalen erfreulich, die zeitweise ja durchaus in Gefahr waren, ihr auf den Leim zu gehen. Freiheit ist für Angela Merkel etwas korporativ Organisiertes; der Einzelne definiert sich durch die Gesellschaft und nicht die Gesellschaft durch ihre Aufgabe, dem Einzelnen zu dienen. Freiheit ist nicht der Politik vorgegeben, sondern wird durch die Politik ausgefüllt (ein Stümpern, das sie selber gerne Gestalten nennen). Daher droht sie allen unverblümt mit Freiheitsentzug, wenn man nicht ihre Ziele teilt, wie beim Mindestlohn (wenn die Tarifbindung abnimmt) oder bei den Managergehältern, wo sich eine Vorstellung gerechter Vergütung aus einer korporativ strukturierten Gesellschaft entwickeln solle, was beleibe kein Neid sei (was denn sonst?). Was Achtung vor der Freiheit anderer (die anderes, als man selbst will, wollen) ist, hat man natürlich in der DDR erst gar nicht lernen können. Dafür spannt sie sich vor den Karren eines jeden in den Medien anerkannten institutionalisierten Freiheitskämpfers, wovon so einige durch die Weltgeschichte und Redaktionsbüros treiben, und verbreitet die Botschaft einer unbeugsamen Freiheitskämpferin. Nur steht nichts, aber auch gar nichts dahinter. Wahrscheinlich führt sie deswegen Freiheit so andauernd in ihrem Mund, weil sie eigentlich bis heute nicht weiß, was sie eigentlich bedeutet. Und Dinge, die man benennt, haben es bekanntlich nötig. 12.12.2007


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Zur Kritik der Bundesfinanzministers an den Bankmanagern
Steinbrück ist ein sehr mutiger Mann, er greift die Manager wegen ihrer Missgeschicke und Fehlleistungen an, obwohl er selber einer Zunft entstammt, die mehr als im Glashaus sitzt. Vermutlich treiben ihn die fremden Federn, mit denen ihn zurzeit die Wirtschaftserfolge schmücken, zu diesem Wagemut an. Nun mag er Recht haben mit den vielen Provinzbankern, die zumeist abgehalfterte Kollegen von Steinbrück sind (wie z.B. bei der IKB), die mit ihrer scheinbar rechten Gesinnung Unternehmer spielen und die tollen Räder drehen. Aber in der Verallgemeinerung seiner Vorwürfe liegt das Perfide. Das von einem Politiker zu hören, der der Kaste der wahren Eunuchen angehört, macht aufmerksam. Im byzantinischen Reich nach Konstantin dem Großen gab es schon einmal eine lange Phase, während der in Wirklichkeit die Eunuchen am Hofe und im Reiche herrschten, sie wussten alle stets, wie es ging, nur selber machen konnten sie es nicht. Das hat uns heute wieder die Demokratie beschert, lauter Politiker, die Rezepte bereit halten, aber nicht wissen, wie man kocht. Den Vorwurf, den Steinbrück gegen die Manager erhebt (es sind wohl seine Finanzbeamten, die die Steuerquellen so trefflich seit einiger Zeit sprudeln lassen), davor sind er und seine Kollegen gefeit. Denn jeder weiß, Eunuchen können nun einmal nicht zeugen. Und jeder, der es dennoch von den Politkern erwartet, ist nun einmal ein dummer Tropf. 30.11.2007

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Erhöhung der Diäten

Neidwelle
Nahezu kein Politiker weigert sich, auf andere draufzuhauen, wenn es um die Befriedigung des Neides des Wahlvolkes geht nach dem Motto, nicht den Neidischen trifft Schuld, sondern den, dem geneidet wird,hat er doch, was andere auch begehren. So ist es durchaus gerecht, dass dieselbe Neidwelle auch die Abgeordneten stets selber trifft,wenn sie ihre Bezüge erhöhen und sei es noch so angemessen. Hinter verschlossenen Türen tritt man an zum Treueschwur nach dem Motto, da müssen wir durch. Doch schämen sollten sich die die Bürger ebenso, dass Anpassungen der Diäten nur noch unter solchen Umständen möglich sind. Das zeugt wenig von demokratischer Reife. 07.11.2007


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Beck mit großer Mehrheit gewählt

1. Momentaufnahmen auf dem Abstieg zur Bedeutungslosigkeit? Hoffentlich nicht, denn die Sozis werden wir nie loswerden und da können wir uns über einen Beck weit mehr freuen als über einen wie den sozialistischen Jahrmarktsgaukler Lafontaine. Trickbetrüger sind sie alle, nur die einen langweiliger (Beck), die anderen unterhaltsamer (Schröder) und wer beim Vortäuschen nicht mithalten kann, scheidet -langsam- aus (Müntefering). Also schimpft nicht so sehr über den Beck, das ist Euer Spiel. 26-10-2007

2.Arme SPD
„Das Herzstück der Unionspolitik seien nach wie vor neoliberale und marktradikale Thesen", wenn es so wäre, würde man weniger misstrauisch in die Zukunft blicken müssen, aber die Kanzlerin hat der SPD den Rang abgelaufen in der Sozialdemokratisierung der Gesellschaft und Lafontaine schneidet ihnen den Rückzug in eine realsozialistische Traumwelt ab. Arme SPD. „Es gehe darum, ‚das Gestalten vor das Erdulden' zu setzen. Die SPD müsse den Menschen ‚neue Perspektiven in einer Umbruchzeit' vermitteln." In der Tat, jedoch leider kommen da keine neuen Rezepte raus, sondern der alter sozialistische Glaube an die Allmacht des Staates und das tiefe Misstrauen gegenüber der Freiheit der Menschen, weswegen Freiheit stets an dritter Stelle, wenn überhaupt genannt wird, und dann mit den Weasel-Worten gerecht und solidarisch kastriert wird. Das ist aber auch bei der Kanzlerin und ihrer Partei nicht anders. Arme SPD.
26-10-2007


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Zur Ablehnung der Direktwahl des Bundespräsidenten durch alle etablierten Politiker

Der ehemalige Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts Mahrenholz trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist doch verwunderlich mit welcher Gemeinsamkeit alle Parteien Gedanken, den Bundespräsidenten vom Volke wählen zu lassen, ablehnen! Da ist man sich einig: in die politischen Erbhöfe der Vorherrschaft der Parteien will man sich nicht hereinreden lassen. Und genau aus diesem Grunde sollte der Bundespräsident vom Volk gewählt werden. Ein vom Volk gewählter Präsident muss seine Autorität nicht von einem Präsidentenmacher ableiten und sich auch nicht drohen lassen, bei nicht gewünschten Entscheidungen ihm die Unterstützung der Parteien wieder zu entziehen. Im Konzert der demokratischen Mächte würde er kraft seiner Legitimierung ein völlig anderes Gewicht einnehmen, da kommt es nicht auf operative Kompetenzen an. In der heutigen Fernseh- und Mediendemokratie ist viel entscheidender, welche Möglichkeiten bestehen, in der Öffentlichkeit zu wirken. Davon leben alle Nicht-Regierungs-Organisationen, die Macht nur über ihre Möglichkeiten, auf die Öffentlichkeit einzuwirken, ausüben. Und genau das fürchten die Parteipolitiker, dass ihnen jemand zugesellt wird, der kraft eigener Persönlichkeit über ein Amt und eine Legitimierung verfügt. Präsidenten wie Weizsäcker und Herzog haben das schon einmal ein wenig kraft ihrer eigenen individuellen Persönlichkeit vorgemacht. Die Direktwahl des Bundespräsidenten würde das institutionalisieren, auch wenn keine Wahl und keine demokratische Legitimierung vor Nullen schützen, auch nicht bei den Abgeordneten. 30.06.2007

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Bundespräsident Köhler bei Christiansen zum Abschied
Das Staatsoberhaupt beim Abfeiern einer Talkmasterin, das Staatoberhaupt in der Zelle eines lebenslänglich veurteilten Topterroristen, das Staatsoberhaupt bei einem Gerangel mit der Bundekanzlerin auf dem Weg in die Kabine der Fussballnationalmannschaft... Dabei scheinen die Beteiligten zu vergessen, dass eine wesentliche Funktion der Einrichtung eines Staatsoberhaupts das Symbolhafte ist: einer im Staat, der gewissermaßen über dem Staat steht und ihn damit repräsentiert (deswegen stattet man heute auch dieses Symbol nicht mehr mit wirklicher Macht aus). Wenn diese symbolhafte Figur bei der Zur-Schau-Stellung medialer Eitelkeiten im Tagesgeschäft mit anderen konkurriert, ist das für das Amt beschämend. Eigentlich kann man dann die Schausteller gleich selber zu symbolhaften Repräsentaten des Staates machen. 25.06.2007

Montag, 29. Oktober 2007

Neue Lebensformen / Kirchen/ Meinungszwang

Ein Freiheitskampf zur Wiederherstellung der tibetischen Theokratie
Warum fragen sich eigentlich nicht die, die jetzt auf die Straße gehen und gegen China wegen seines Vorgehens gegen die tibetischen Mönche protestieren, für welche Freiheit sie denn nun demonstrieren? Für die Freiheit, das tibetische Gottes-Königtum wiederherzustellen, wo sich die Autorität des Regierenden nicht aus freien Wahlen sondern seiner Wiedergeburt herleitet? An so etwas kann man ja getrost privat glauben, aber es zum Herrschaftsprinzip einer politischen Ordnung machen zu wollen, erscheint nicht weniger abenteuerlich zu sein, wie der Glaube der Marxisten an einer Gesetzlichkeit der Geschichte, bei der ebenfalls alles wiederkehrt und hierdurch zugleich legitimiert wird. Sieht man einmal von den erfolgreichen Markethingskampagnen des Dalai Lama für die (friedliche)Wiederherstellung der Theokratie in Tibet ab, so weiß man eigentlich nicht, wer hier der Teufel und wer der Beelzebub ist. Einen lohnenden Freiheitskampf sollte man sich aber anders vorstellen. 09.04.2008
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Wiedergeburt der Religion?
Zur Meinung Christentum predigt Frieden, Islam Gewalt
Das klingt alles schlüssig und auch recht schön, was Sie schreiben, aber es stimmt halt nicht durchgängig, das heißt nicht historisch. Lesen Sie etwa Lion Feuchtwangers Roman Die Jüdin von Toledo, dann finden sie dort sehr drastisch eine andere christliche Religion geschildert, die sich durchaus vergleichbar mit heute im Islamismus verbreiteten Mitteln im 12. Jahrhundert auf die Wiedereroberung der seit nahezu einem halben Jahrtausend in Maurenhand befindlichen Gebiete der Iberischen Halbinsel und die Befreiung der heiligen Stätten vorbereitet. Oder schreiten wir drei hundert Jahre voran, dann finden wir in Südamerika die guten Christen, die ihre indianischen Opfer wegen des ihnen dadurch eröffneten ewigen Seelenheils noch rasch taufen, bevor sie sie ermorden. Ich glaube daher, dass man jede Religion und ihre Aussagen auch im historischen Kontext sehen muss und da haben wir etwa im Hinblick auf das 12. Jahrhundert heute scheinbar die Rollen getauscht (wenn es auch die vielfach hochstilisierte Toleranz der Mauren den Juden und Christen gegenüber in Spanien nie gegeben hat). Deshalb halte ich es auch für falsch, etwa die Untaten, die im Namen des Christentums begangen wurde, mit der Religion gleichzusetzen, was ja gerne von scheinbar besonders aufgeklärten Linken getan wird. Übertrüge sich die Verantwortung für die im Namen der Religion oder Weltanschauung ausgeübten Untaten allein schon durch das christliche oder sozialistische Gedankengut, dann stünde der linke Personenkreis den 120 bis 150 Millionen Toten, die allein der Sozialismus auf dem Gewissen hat, wohl sehr viel näher als etwa die heutigen gläubigen Christen den Eroberern von Südamerika oder der Inquisition. Man wird aber dasjenige, was ich hiermit für die christliche Religion beanspruche und was linke Ideologen völlig ahnungslos selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen, auch dem Islamismus zugestehen müssen: auf die Gläubigen kommt es an und daher ist entscheidend, wie die gläubigen Menschen die religiöse Botschaft verstehen und glauben, nach ihr zu leben. Da hilft es nichts, wenn wir uns die Geschichten gegenseitig um die Ohren schlagen, mit denen die Erzähler und Übermittler der alten Religionen deren Inhalt im Spiegel ihrer jeweiligen Zeiten ausgeschmückt haben. Nach Meinung der meisten Historiker sind diese Geschehnisse auf die Personen der Religionsstifter und ihrer Umgebung bezogen sowie nicht authentisch, ganz im Gegenteil zur modernen Weltanschauung der Linken, wo noch genügend Opfer deren bei der versuchten Missionierung begangenen Untaten leben. 19.03.2008
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Die Sünden bei der Trennung von Kirche und Staat
Religionsunterricht für Muslems?
Es ist weithin unbekannt, dass der von Herrn Haupt erwähnte Staatskirchenkompromiss von 1919 in Art. 140 unseres Grundgesetzes durch Übernahme der entsprechenden Bestimmungen der Weimarer Reichsverfassung (Art. 136 -141) noch heute geltendes Verfassungsrecht ist. Dort wurde die Trennung von Kirche und Staat durch eine Vielzahl von Vorschriften, wie auch das kirchliche Besteuerungsrecht, recht weitgehend durchlöchert. Natürlich ging man damals von im Wesentlichen zwei homogenen Kirchenblöcken aus, dem evangelischen und dem katholischen. An einen muslemischen Block, wenn es einen solchen geschlossenen überhaupt gibt (und er nicht ähnlich wie auf der christlichen Seite weitergehend unterschieden werden muss), hat nie jemand gedacht. Die Versündigung gegen das demokratische, mehr noch republikanische Prinzip der Trennung von Kirche und Staat werden wir nunmehr mit der Aufweitung der Glaubensgemeinschaften teuer bezahlen müssen. Das aber ist unvermeidbar, wenn man nicht, nunmehr im 21. Jahrhundert angelangt, sich endlich zu einer modernen demokratischen staatskirchenrechtlichen Verfassung durchringen könnte. Dazu bedürfte es aber einer 2/3-Mehrheit im Bundestag und Bundesrat, womit auf absehbare Zeit nicht zu rechnen ist. Daher sollte man sich darin erinnern, dass die erwähnten Artikel der Weimarer Reichsverfassung einen Kompromiss wiedergaben, also auch einiges von der Lehre von der Trennung von Kirche und Staat beinhalten, was in den so gefühlsamen Erörterungen zur multikulturellen Religionsfreiheit vergessen wird. So heißt es in Art. 140 GG, 137 WRV kurz und bündig: „Die bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten werden durch die Ausübung der Religionsfreiheit weder bedingt noch verstärkt.“ Das sollte man ebenso kurz und bündig der Islamkonferenz bei ihren Diskussionen mitteilen, ob und welche bürgerlichen Werte unserer Staatsordnung anzuerkennen bereit wäre. Die Antwort ist nach dem Grundgesetz einfach: alle, die als säkulare Werte ihren Niederschlag in unseren Grundrechtskatalog gefunden haben. Wer dies aber nicht tut, der verlässt unsere rechtstaatlichen Grundlagen und muss die Konsequenzen dafür tragen, die auch unsere Richter, wollen sie nicht das Recht beugen, zu vollziehen verpflichtet sind. Denn, auch das sagt das GG in Bezug auf die WRV in Art. 137 unmissverständlich: „Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken der bestehenden Gesetze.“ So steht es wohlgemerkt im GG und ist damit eine verbindliche Auslegung der allgemeinen Religionsfreiheit des Art.4 GG, auf die sich die Befürworter islamistischer staatsreligiöser Willkür glauben berufen zu können, wenn es um die Aushebelung unserer Rechtsordnung geht. Die Kulturhoheit bezüglich dieser von uns als säkular, also weltlich, definierten Werte müssen wir verteidigen und ausnahmslos durchsetzen, nicht anders als Bismarck im Kulturkampf die Kirchen bezwang. Nur dann werden wir es den muslimischen Religionen erlauben können, sich in das von uns seit langem bereitete Bett verfassungsrechtlich garantierter Religionsfreiheit zu legen, einschließlich der damit verbundenen überkommenen Privilegien, wie in den Schulen auf deutscher Sprache und im Rahmen unserer deutschen Gesetze ihre Religion zu lehren. 14.03.2008
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Dekadent per definitionem
Recht auf Behinderung, genauer, Elterrecht, Kinder zu behindern, eine solche Diskussion ist, sollte sie wirklich ernst gemeint sein, absurd und eine Gesellschaft, die sie ernsthaft führt, ist dekadent per definitionem. Unsere Gesellschaft beruht auf der Würde des Menschen, die unantastbar ist (Art. 1 Absatz 1 unseres Grundgesetz). Zu jedem Neugeborenen gehört diese unantastbare Würde, über die niemand verfügen kann, auch nicht die Eltern. Bedingungen für ein solches Leben zu schaffen, die das Neugeborene gezielt mit körperlichen Gebrechen ausstatten, sind selber ein Verbrechen. Es stellt sich somit nicht die Frage, ob es gar ein Recht der Eltern auf Verstümmelung ihrer Kinder gebe, sondern ob unser Strafrecht ausreicht, solches entschieden zu verfolgen. 14.03.2008
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Gender Mainstreaming
Anne Will diskutiert im Ersten nur mit Frauen über Kinder
Wieso wundern sich die Männer, wenn Frauen, eingeladen von solchen, die für sich eine partnerschaftlich biologisch verursachte Vermehrung in aller Offenheit ausgeschlossen haben, sie gar nicht mehr nach ihrer Meinung fragen, wenn es um Kinder geht. Vielleicht aus mangelnder Kenntnis oder gar aus Dummheit haben die Männer politisch doch längst schon kapituliert. Gender Mainstreaming ist u.a zum politischen Ziel der Gleichberechtigung in der EU schon 1997 erhoben worden und meint z.B. unumwunden, dass Fragen des Kinderkriegens allein unter weiblicher Verantwortung zu klären sind. Das ist nur der Anfang und wir Männer schauen zunehmend verblödet zu. Mit Gender Mainstreaming wird unsere Entrechtung als Strafe für unsere lange Vorherrschaft systematisch vorangetrieben. Lachen Sie nicht, sondern lesen Sie unter diesem Stichwort im Internet nach. 03.03.2008
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Klugheit gebietet manchmal auch Tugendhaftigkeit
-Wiederveröffentlichung der Mohammed-Karikaturen-
Tugendhaft wäre es, unsere Freiheiten, für die viele unserer Vorfahren ihr Leben riskiert haben, zu verteidigen und nicht durch teils plumpe, teils hochkriminelle Aktionen islamistischen Hintergrundes in Frage stellen zu lassen. Klug wäre es aber zu bedenken, in welche missliche Lage uns unsere bisherige Schwäche unseren Tugenden gegenüber bereits gebracht hat. Und da könnte es schon ratsam sein, wenn wir hierdurch selber auf einer hochexplosiven Ladung gelandet sind, auch Irrationalitäten bei denjenigen, die wir in unserer Güte in Scharen aufgenommen haben, zu unterstellen und uns beim Spiel mit dem Feuer zurückhalten. In einem frühen Film von Luis Buñuel (Viridiana) versuchen schließlich die Armen, die eine Samariterin in der Absicht sie zu nähren und zu schützen in ihrem Haus um sich versammelt hat, ihre Wohltäterin zu vergewaltigen. Wer sich in solche Situationen hineinmanövriert hat, ist natürlich nicht mehr frei, sich in jederlei Weise wieder hier herauszufinden. Das gebietet die Klugheit, auf der anderen Weise gebietet sie nicht weniger, Abhilfe zu schaffen. An dieser Abhilfe hindern uns aber weniger die, die uns in unserer Lebensweise bedrohen, als die Zaghaften und Beschwichtiger und auch Feiglinge in den eigenen Reihen. Man denke hier nur an den Erzbischof von Canterbury mit seiner Forderung, die Shari’a einzuführen. Denen geht es, die Augen zu öffnen, wohin ihr appeasement führt. Dazu muss man auch manche Explosion in Kauf nehmen, sonst geschieht das, was der Erzbischof will und wozu Ergodan aufordert, dass sich nicht die Hinzuziehenden sondern die hier Wohnenden anzupassen und ihre Rechte aufzugeben haben. Dem entgegenzuwirken dient eine Wiederveröffentlichung der Mohammed-Karikaturen nach dem aufgedeckten Mordkomplott in trefflicher Weise. Boykottaufrufe wie die seinerzeitigen der Palästinenser, keine europäischen Waren zu kaufen, könnte man ja dadurch zuvor kommen, dass man ihnen erst gar kein Geld überweist, mit denen sie normaler Weise die von ihnen bezogenen europäischen Waren bezahlen. 13.02.2008
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Gerichtliche Gesinnungskontrolle ?
Religionsfreiheit auch für Scientologen?
Wie leben in einem Land, das erhebliche Schwierigkeiten mit der Religionsfreiheit hat, obgleich wir mit dem dreißigjährigen Krieg einen der schrecklichsten Religionskriege in unserer Geschichte erleiden mussten. Aber bereits bei der Trennung von Kirche und Staat machen wir nur halbherzig mit (Kirchensteuer und –subventionen) und auf der anderen Seite haben wir kein Gefühl dafür entwickelt, wie sich eigentlich unsere zivilen Werte von den religiösen abgrenzen. So führen wir im Hinblick auf die Moslems unter dem Gesichtspunkt der Religionsfreiheit Diskussionen über klare Rechtsverletzungen, wie bei der allgemeinen Schulpflicht (Schwimm- und Sportunterricht von Mädchen) oder den Grundlagen unserer zivilen- und grundgesetzlichen Rechtsordnung (Gleichberechtigung der Frauen, ausnahmsloser Vorrang des staatlichen Rechts und seiner Organe). Religionsfreiheit einerseits und Trennung von Kirche und Staat andererseits sind aber Grundfesten unserer staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung, die in keinerlei Richtung zur Dispositionen stehen können. Das heißt die Grenzlinie verläuft eindeutig und klar zwischen zivilen und religiösen Werten (was der Definition bedarf und weitgehend durch unsere eigene Geschichte etwa im Hinblick auf die Grundrechte geschehen ist), aber auch zwischen staatsfreiem Religionsbereich und religionsfreiem Staatsbereich (weswegen ja Anachronismen wie die Kirchensteuer nur durch einen Griff in die verfassungsrechtliche Trickkiste Bestand haben können, indem das Grundgesetz einfach die Bestimmungen der Weimarer Verfassung zu den Kirchen aufrecht erhält und man so die wohlerworbenen Rechtsstellungen aus früheren Jahrhunderten gar noch in das 21. Jahrhundert rettet). Und dann hat es in Deutschland ebenso Tradition, dass sich der Staat gerne zum Beschützer der bestehenden Kirchenmonopole aufwirft, wenn es um die Zurückdrängung christlicher Newcomer geht, die man sogleich mit einem negativ besetzten Begriff der Sekten verunglimpft. Bei Juden und Moslems kann man aus unterschiedlichen aber durchaus verständlichen Gründen nicht so vorgehen, jedoch umso rigider bei den zudem noch zumeist aus den USA ( sic !) zu uns stoßenden christlichen Gruppen, die uns ohnehin wegen ihrer Zersplitterung schon hochverdächtig sind. Dann kommt es so zu solch abenteuerlichen Untersuchungen zur Religionsfähigkeit wie in dem oberverwaltungsgerichtlichen Urteil. An sich zeichnet sich Religionsfreiheit dadurch aus, dass sich die Glaubensinhalte jeder staatlichen Beurteilung (nicht nur Kontrolle) entziehen. Das entbindet die Gläubigen indessen nicht von der Pflicht die staatlichen Gesetze einzuhalten, ansonsten aber dürfen sie glauben, was sie wollen. Bei den Scientologen nun, die ja schon seit vielen Jahren unter staatlicher Beobachtung stehen, sollte man erwarten können, dass solche Rechtsverletzungen handfester Art von den Gerichten auch benannt werden können. Dass sich aber nun- wohl in verfassungsrechtlich zu beanstandender Weise (aber Verwaltungsrichter waren noch nie Vorreiter bei der Aufbereitung unserer Grundrechtskultur) – genau genommen ein Gericht mit der Gesinnung der Scientologen auseinandersetzt, sollte bei (echten) Demokraten rote Lampen aufleuchten lassen. Und wer sich ein wenig mit vergleichender Religionsgeschichte befasst hat, kommt dabei sogar ins Grinsen: totalitäre Ausrichtung und Kontrolle der Gläubigen – kennt das Gericht nicht den Zwang der katholischen Kirche, dass alles zu glauben ist, was der Papst ex cathedra verkündet, der naturwidrige Zwang auf biologisch normales Verhalten, der Zwang zur Ehelosigkeit, die Ächtung durch Besessenheit und Erlösung durch Exorzismus und die Herrschaft des Teufels-, oder zum wirtschaftlichen Interesse der Religionsgemeinschaft, hier sei an das seinerzeitige Gebaren der Vatikanbank erinnert oder ganz anders im Calvinismus an die Überzeugung von Gottes Gnade, die sich in Geld und Macht ausdrückt. Da sollte vielleicht auch ein Richter einmal erst recherchieren, bevor er sich auf solchem Gebiet vergaloppiert. Für mich riecht das alles nach Verfassungsbruch, weil die Gerichte sich wieder einmal zum Büttel der Religionsmonopole machen. Irgendwann wird es sicherlich das Bundesverfassungsgericht richten, nachdem es sich über Jahrzehnte lang genug vor der Annahme diesbezüglicher Verfassungsbeschwerden gedrückt hat. 12.02.2008
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Ich pfeife auf Gesundheit und Ewigkeit

Es ist der Zwang zur Gesundheit, der hinter allem steht, noch überwiegend ein sich aus der Vorstellung korrekten Verhaltens ergebender Zwang, aber zunehmend auch schon in rechtliche Vorschriften umgemünzt. Nun hat es immer Menschen gegeben, die es als ihr bestes Recht angesehen haben, sich in die persönlichen Verhältnisse anderer einzumischen. Die hatten dann stets ihre Hochzeiten, wenn Gesellschaften besonders starken Druck auf persönliches Verhalten ausübten, wie früher in viktorianischen oder puritanischen Jahrzehnten. Da ging es um die Ausschließung von Sex und Genuss. Das Pendel schlug dann ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts um, als sich diese Bedürfnisse von den Anforderungen der Sittlichkeit befreiten und wir den Terminus der Guten Sitten oder der Unsittlichkeit eines Verhaltens schließlich gänzlich abgeschafft haben (die Sittlichkeitsdelikte im Strafgesetzbuch etwa wurden umgetauft in Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung). Wie stets befindet sich das Pendel aber schon längst wieder auf dem Rückzug und sich guten Gewissens in jedermanns Privatheit einzumischen, greift wieder überall um sich. Die Zeigefinger drohen schon längst wieder und die Anzahl der Menschen, die genau wissen, wie man recht lebt, gesund, klimagerecht und sozialpflichtig, nimmt ständig zu. Volksweisheiten, wie jeden auf seine Art glücklich werden zu lassen, sind dem Volk schon längst aus dem Sinn gekommen. Die Formen haben sich seit dem Untergang des viktorianischen Zeitalters und Puritanismus nicht geändert, nur die Inhalte wurden ausgetauscht. An Sex vergreift sich heute keiner ernsthaft mehr, aber Gesundheit und kollektives Glück, Sozialhedonismus, das sind heute Dinge, wo sich bei Gott ein jeder zurecht in den Unverstand anderer einmischen darf, wenn diese die Bedeutung dieses seiner Zustände für die anderen nicht nachzuvollziehen mögen, sie gar noch leugnen. Der Kollektivismus verdrängt die Privatheit. Nun, Rauchen ist ja nur in der Öffentlichkeit verboten, also zu Hause kann jeder noch straflos seine Gesundheit schädigen. Aber hören wir genauer hin, dann wird dies eigentlich nur geduldet, auf Abhilfe wird letztlich gewartet. Schließlich gehen die Krankheitskosten uns alle an und alle tragen wir nun mit der grünen Philosophen Segen kollektivistische Verantwortung für die ganze Welt und zu allen Zeiten (nicht nur bis zum biblischen siebten Glied). Die Kehrseite der Solidarität ist nun einmal die Einmischung. Als in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Einführung des Sicherheitsgurts die Anschnallpflicht eingeführt wurde, hatte etwa das (höchste) schweizerische Bundesgericht diese Pflicht für rechtswidrig erklärt, wenn nur der Fahrer selber betroffen sei. Von Strafrechts wegen könne man ihn nicht zwingen, sich selbst zu schützen. Können wir diese Nichteinmischung heute überhaupt noch verstehen? Heute sind wir auf Gedeih und Verderben zur Gesundheit verpflichtet. Und so, wie es mit der Vaterlandsliebe oder der Liebe zu einem Monarchen früher war, wird das Objekt der privaten Öffentlichkeit immer umfangreicher und damit auch das, was ihm alles dienen kann. Retten kann uns hier nur noch eine Rückkehr zu altväterlichen Rechts- und Gesellschaftsvorstellungen, etwa der, wonach es die Menschenwürde verlangt, dass jeder Mensch einen Raum frei von staatlichen und gesellschaftlichen Zwängen haben muss und auch, dass der Mensch frei ist zu tun und zu lassen, was er will, es sei denn er greift damit in die Rechte anderer an. (Ich gebe hier nur das Grundgesetz wieder.) Also muss sich nicht der rechtfertigen, der dick sein will oder gerne fett isst und Starkbier trinkt und auch gerne dabei eine schmaucht. Sondern jeder, der es ihm verbieten will, muss rechtfertigen, wieso er in seinen Rechten hierdurch verletzt würde. Nur um sogleich klarzustellen; dass jemand an Solidarmaßnahmen teilnimmt, wie Krankenkassen- und Rentenbeiträge zahlt, berechtigt ihn nicht zur Einmischung. Denn mit gleichem Recht könnte sich dann auch das Drittel der Bevölkerung, die etwa 90 % des Steueraufkommens stellen, in all die Dinge einmischen, die Politiker mit dem Verteilen ihres Geldes bei anderen alles so bewerkstelligen. Habt somit Mut zum ungesunden Leben und sagt, wenn ihr nicht ewig leben wollt. Wahrscheinlich wird es euch so gut tun, dass ihr dann doch länger lebt. 08.02.2008
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Partiell beseitigtes Grundrecht
25 Jahre Recht auf informationelle Selbstbestimmung
In der Tat eines Beitrag der Bundesjustizministerin wert, um den 25. Geburtstags des Rechtes auf informationelle Selbstbestimmung zu feiern. Dieses Recht hat mittlerweile eine Bedeutung erlangt, die sich 1983 niemand ausmalen konnte. In Zukunft aber wird dieses Recht darüber entscheiden, ob wir überhaupt noch als Individuen und nicht nur noch als instrumentalisierte Glieder eines Sozialwesens werden leben können. Der Staat hat an seinen Bürgern sowohl ein negatives wie ein positives Interesse. Das negative Interesse geht dahin, dass Menschen durch ihr Verhalten andere nicht entgegen dem Recht schädigen, das ist das Interesse der Sicherheitspolitik. Das positive Interesse geht dahin, dass der Bürger die ihm abverlangten Beiträge (aus seinen wirtschaftlichen Ergebnissen wie die der Verwertung der Arbeitskraft) gemäß dem Recht abführt, dass ist das Interesse der Finanzpolitik. Die Ministerin sieht den Datenschutz offenbar durch das (negative) Interesse der Sicherheitspolitik als gefährdet an, verschweigt jedoch, dass sich das (positive) Finanzinteresse schon längst gegen den Datenschutz durchgesetzt hat. Ein totales Überwachungssystem orwellschen Ausmaßes, gar mit eigenen Behörden, hat das Grundrecht dort erledigt. 31.01.2008
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Katholische Kirche gegen Änderung des Embryonen-Schutz-Gesetzes
(Bemerkungen zur Kardinal Lehmann)
(in dubio contra mamam)

Den religiösen Aspekt muss man in dieser Diskussion zuerst einmal beiseite stellen, auch wenn man mit einem Kardinal diskutiert, sonst könnte man auf ganz andere biblische Sichtweisen eingehen, wie etwa die Forderung Gottes an Abraham, seinen einzigen Sohn Isaak ihm zu Liebe zu opfern… und heute wird aus gleicher biblischer Grundlage hergeleitet, dass es falsch wäre, rechtlich (also diesseitig) den Schutz eines Embryonen erst mit der Einnistung beginnen zu lassen. Aber hier bei uns geht es um die Wahrheit und die hat mit Religion nichts zu tun. So gibt sich auch Kardinal Lehmann, er will ja schließlich zu Nichtgläubigen sprechen, wenn er sich auch zum Schluss nicht verkneifen kann, seine Schäfchen wenigstens auf die teuflischen Strafen hinzuweisen, wenn er aus seinem Katechismus zitiert. Für uns andere zaubert er nach alter Theologenmanie mit seinen abstrakten Begriffen herum, Kontinuität, Identität, Potentialität, als hätte es die letzten Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte in der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie überhaupt nicht gegeben und betreibt so etwas wie erkenntnistheoretische Alchemie. Aber er ist leicht bei einer eigenen Unredlichkeit zu ertappen: denn wieso beginnt alles erst mit der Zeugung? Nach der katholischen Sexualmoral ist schon jede Onanie, erst Recht ein Beischlaf, der nicht der Befruchtung dienen soll (gar durch regelmäßige Einnahme einer Pille verhindert!) vom Teufel. Hantieren in geschlechtlichen Dingen ist allein zum Zwecke der Zeugung eines Lebens erlaubt. Tja, da geht es ja eigentlich um die gleiche Potentialität (einen Menschen zu schaffen), Kontinuität (das Sperma sucht sich die Eizelle) und selbst Identität (von durch kirchlichen Segen gestifteter Geschlechtsgemeinschaft, innerhalb derer allein ein solches mit Gottes Segen möglich ist). Also haben wir es hier mit nichts anderem als der eigentlichen wesentlichen Grundaussage katholischen Menschenverständnisses zu tun: der Mensch wird geboren belastet mit seinen geschlechtlichen Bedürfnissen, das ist seine Erbsünde (hl. Ambrosius, hl. Augustinus); die wird ihm durch bedingungslose Unterwerfung unter das Glaubensprimat der Kirche genommen, künftig aber darf er sich „bei Gott“ nicht mehr daran erfreuen, sondern Mann wie Weib haben sich dem nackten Zeugungsmechanismus zu unterwerfen, denn allein das ist der von Gott erlaubte Gang der Dinge. Und hier darf eben der Mensch auf keiner Stufe eingreifen, weder nach, noch vor dem Einnisten der befruchten Zelle, aber auch nicht bei oder vor der Befruchtung (Pillendogma). Das ist der Hintergrund der mit so hehren Begriffen herbei gezauberten Moral. Den in früheren Zeiten sehr realen Konflikt zwischen dem Tod der Mutter im Kindbett und dem Leben des Kindes, hat ja auch die Kirche stets zugunsten des Kindes gelöst und die Mutter sterben lassen (in dubio contra mamam). Wie soll das nun bei allgemeinen, mithin politischen Erwägungen anders sein? Lasst doch etwa die Leukemiekranken zumindest im Zweifel sterben, wenn ihnen anderenfalls nur mittels der Ergebnisse der Stammzellenforschung geholfen werden könnte, denn es könnten ja Zellen mit der Potenz menschlichen Lebens abgetötet werden. 21.01.2008


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Beendigung des Erkentnisstaus
(Zum Ausscheiden der 68er-Professoren aus den Unis)

Die 68er haben sich über Jahrzehnte beweihräuchert, als hätten sie die Freiheit befördert. Das Einzige, was sie sich wirklich an den Hut stecken können, ist, dass man seit ihrer Zeit nie mehr mit so gutem Gewissen seinen Partner oder seine Partnerin beim Beischlaf betrügen konnte. Und das andere, was sie mit der selben Sicherheit zu verantworten haben, ist der seither eingetretene Niedergang der deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich. Das kann ja auch gar nicht anders sein, wenn es in der Wissenschaft mehr auf die richtige Gesinnung ankommt als auf die rechte Leistung. Der Artikel führt dies sehr schön vor Augen. Es wird Zeit, dass sie von den Unis verschwinden, wo sie wegen ihrer überproportionalen Anwesenheit (nachdem eben Anfang der siebziger Jahre wegen der weiten Öffnung der Hochschulen Scharen von ihnen in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit übernommen worden sind) seit Jahrzehnten einer jeden wenigstens biologischen Fortentwicklung (durch Ausscheiden) geistiger Erkenntnisprozesse im Wege stehen. 19.01.2008


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Innenminister gegen Scientology
Amtliche Relgionsfreiheit

Irgendwie riecht das ganze ständige Getue um die Scientologen nach altdeutscher Tradition, Religionsfreiheit nur denjenigen zu gewähren, die für ihr Gesinnung auch einen amtlichen Stempel aufweisen können (um so etwa auch in den Genuss des Staatsprivilegs der Kirchensteuer zu kommen). Auch der Artikel nennt keine einzige konkrete Anschuldigung, die gerichtlich überprüfbar wäre, obwohl doch die Scientologen seit vielen Jahren unter Beobachtung stehen. Und dass man sich mit der Presse nicht gerne über seine Religion unterhält, kann man auch nachvollziehen. Bitte, auch liebe Innenminister, was sind die Gründe, in denen in verfassungsrechtlich erheblicher Weise sich das Verhalten der Scientologen so von dem anderer Kirchen oder deren Gliederung unterscheidet? Ist es das Geschäftsgebaren (man denke an die Vatikanbank), die Indoktrinierung (man befrage etwa Jesuitenzöglinge), die Meinungs- und Willensmacht (Lehrbefugnis ex cathedra) usw. Solange die Strafrechtstatbestände („kriminelles Verhalten“) noch nicht einmal angedeutet werden, liegt eher der Verdacht einer (wohl auch kriminellen) Verfassungsverletzung durch staatliche Stellen nahe (Art. 18 UNO-, Art. 9 Europäische Menschenrechte, Art. 4 GG.) 07.12.2007


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Zum Vorwurf der Grünen (Beck) an Kardinal Meissner als Hassprediger wegen seiner Forderung, sich der natürlichen Lebensformen zu besinnen:

1. Aktion Gesinnungsmüll!

Man sollte endlich mit der Beseitigung des Gesinnungsmülls beginnen und im Strafgesetz einen Läuterungspragraphen aufnehmen:
Mit Gefängnis bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer leugnet:
a) den Klimawandel,
b) die Eignung von Schwulen oder/und Lesben ebenso für Nachkommen zu sorgen, sei es bei der Erziehung oder der -auch nur mittelbaren- Erzeugung, wie unterschiedlich geschlechtlich orientierte Gemeinschaften,
c) die Gefahr von Doping für die Gesellschaft oder Doping sonst wie verherrlicht oder aktiv oder als Zuschauer passiv an Sportveranstalten teilnimmt, obgleich ihm die Verwendung von Dopingmittel bekannt ist oder sein müsste,
d) die Berechtigung zur Umverteilung von von Einzelnen geschaffenen Werten von wirtschaftlicher Bedeutung oder das entsprechende Begehren aus der Mitte der Bevölkerung als Neid verunglimpft oder sich gegen Maßnahmen zur Erreichung sozialer Gerechtigkeit wendet,
e) die elementare Hilfsbedürftigkeit von Menschen, die unterhalb der jeweils amtlich definierten Armutsgrenze leben, sowie die Relevanz dieser Grenze selber,
f) die gleiche Verteilung von Begabung und Intelligenz auf alle Mitglieder der Bevölkerung,
g) die Stabilität des Mitgliederstands der Einheitsgewerkschaften, die Abnahme von Kirchenaustritten, die ausschließliche Zuständigkeit der bereits durch Parlamentszugehörigkeit bestätigten Parteien zur politischen Organisation von Individuen,
h) die Richtigkeit von in den öffentlichrechtlich Medien in deren ständigen Informationseinrichtungen verbreiteten Nachrichten sowie die Unabhängigkeit der dortigen Medienschaffenden, letzteres auch durch Hinweis auf deren Mitgliedschaft in gewerkschaftlichen oder gewerkschaftsnahen Organisationen,
i) die Möglichkeit durch parlamentarische Mehrheitsentscheidungen nachhaltig Lebensverhältnisse jeglicher Art, seien sie gesellschaftlichen oder biologischen Ursprungs, zu ändern. 28.10.2007

2. Bitte mit Maß und Ziel

Bei meinem Jurastudium vor mehr als 40 Jahren gehörte im Strafrecht noch der alte § 175 StGB zum Repertoire, wonach Unzucht zwischen Männern mit Gefängnis bestraft wurde. Zu dieser Zeit, also Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wurden etwa 3.000 Homosexuelle in der Bundesrepublik jährlich deswegen verurteilt und viele saßen in den Gefängnissen. Der Bundesgerichtshof hatte sich damals etwa zu solchen Finessen verstiegen, dass der Tatbestand der Unzucht zwischen Männern selbst dann erfüllt sei, wenn ein Mann sich selbst befriedigte und sich dabei die Gegenwart eines anderen Mannes nur lustvoll vorstellte! Von diesem Verständnis kommt unsere Gesellschaft her und wir können uns alle glücklich schätzen, mit solchen atavistischen Rechtsvorstellungen bei uns aufgeräumt zu haben. Das heißt aber nicht, dass wir nun alle auch verpflichtet sind, jede Art von Homophilie gut zu finden oder gar zu lieben. Die meisten Menschen streben keine homosexuellen Verbindungen an und halten, wie seit je und überall und zwischen allen Arten die heterosexuelle Beziehung für das natürliche und normale und die einzige Lebensform, die das Weiterleben von Mensch und Tier, die Erhaltung der Art, gewährleistet. Und nahezu alle Religionen dieser Welt legen auch nur diese Lebensform ihrer Weltanschauung zugrunde. Was glauben die Damen und Herren Roth und Beck eigentlich? Sollen diese Milliarden Menschen das, was sie für normal und natürlich halten, einer winzigen Minderheit und ihrer Neigung oder Veranlagung zu Liebe aufgeben? Ich glaube Leute wie Frau Roth und Herr Beck schießen hier weit über das Ziel hinaus und Hass, den säen sie und sie sollten sich nicht wundern, wenn diese Saat ganz anders aufgeht, als sie es sich wünschen. 27.10.2007


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Zur "Natür"-lichkeit der Homoehe

Ich habe jetzt hier 34 Kommentare zu der Homoehe gelesen und muss feststellen, dass wie immer die ganz große Mehrheit die Homoehe gegenüber der Ehe zwischen Mann und Frau als etwas Anormales ansehen. Woher kommt es also, dass wir in der veröffentlichten Meinung immer das Gegenteil lesen und das Normale als anormal diskreditiert wird, die Bezeichnung des Anormalen als abormal aber als Diskriminierung dargestellt wird. Das liegt darin, dass uns die sogenannten Multiplikatoren, das sind Menschen, die über ihre Positionen Meinung vervielfältigen, eine kaputte Welt von menschlichen Beziehungen als das Normale vorgaukeln, nur weil sie selber weit überdurchschnittlich in solchen Verhältnissen leben. Daher meint jetzt in politisch korrekt verfassten Zivilgesellschaften die große Mehrheit der in normalen, den biologischen Lebensbedingungen entsprechenden Verhältnissen lebenden Menschen, dass sie mit ihrem Gefühl, eigentlich das Normale zu tun, abnormal denken und halten zu dem ganzen Schwachsinn von homoerotischen über eine Zweierbeziehung hinausgehenden Familienbanden ängstlich den Mund. Die Multiplikatoren bemühen sich mit ihrer Medienmacht dafür zu sorgen, dass es auch so bleibt. Aber es kann schon allein deswegen nicht bleiben, weil Homoehen naturgemäß aussterben. 14.10.1007


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Koch plädiert für neuen Konservatismus

Konservative Familienpolitik stellt in der Tat den Schutz, Erhalt und Förderung der Familie in den Mittelpunkt – aber nicht als Kostgänger eines sich als allmächtig gerierenden Staates und seiner Schausteller, sondern als selbständiges Kraftzentrum und damit eigentliche Keimzelle einer jeden Gesellschaft. Daher mögen die selbst ernannten Konservativen die Strangulierungen der Familien durch den Staat erst einmal beseitigen, wie da sind Steuerrecht (Einführung der Kopfbesteuerung), Erbschaftsteuer (Abschaffung des Raubes von Elterngut), Abschaffung familienungerechter Sozialabgaben, Distanzierung von homoerotischen Familiengaukeleien. Als Erstes sollte man den Familien die eigenen Ressourcen lassen, statt sie ihnen wegzusteuern, um sie dann als Geschenk der Politiker (sie nenen das Leistung) wieder zuzuteilen (gegen Gewährung von Wählerstimmen). In Frankreich zahlen weit über 50 % der Familien mit Kindern keine Einkommen- oder Lohnsteuer. Konservatismus ist zuerst einmal Selbstbeschränkung des Staates und Vorrang der individuellen Lebensform. Sozialismus ist Definition des Einzelnen durch die Gesellschaft und Umverteilung zugunsten der eigenen Wähler. Dann ratet mal, wo die Damen und Herren der CDU/CSU stehen? 03.09.2007


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Umverteilung ist keine konservative Familienpolitik
Konservative Familienpolitik stellt in der Tat den Schutz, Erhalt und Förderung der Familie in den Mittelpunkt – aber nicht als Kostgänger eines sich als allmächtig gerierenden Staates und seiner Schausteller, sondern als selbständiges Kraftzentrum und damit eigentliche Keimzelle einer jeden Gesellschaft. Daher mögen die selbst ernannten Konservativen die Strangulierungen der Familien durch den Staat erst einmal beseitigen, wie da sind Steuerrecht (Einführung der Kopfbesteuerung), Erbschaftsteuer (Abschaffung des Raubes von Elterngut), Abschaffung familienungerechter Sozialabgaben, Distanzierung von homoerotischen Familiengaukeleien. Als Erstes sollte man den Familien die eigenen Ressourcen lassen, statt sie ihnen wegzusteuern, um sie dann als Geschenk der Politiker (sie nenen das Leistung) wieder zuzuteilen (gegen Gewährung von Wählerstimmen). In Frankreich zahlen weit über 50 % der Familien mit Kindern keine Einkommen- oder Lohnsteuer. Konservatismus ist zuerst einmal Selbstbeschränkung des Staates und Vorrang der individuellen Lebensform. Sozialismus ist Definition des Einzelnen durch die Gesellschaft und Umverteilung zugunsten der eigenen Wähler. Dann ratet mal, wo die Damen und Herren der CDU/CSU stehen? 03.04.2007
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Beschränkte Erkenntnis für alle

Auch Bischof Mixa kann nicht übers Wasser gehen, das konnte wohl nur Jesus. Somit bleiben ihm, auch wenn er nachdenkt, nur die beschränkten Möglichkeiten unseres Gehirns. Wenn er dann aber das Wahrheitsstreben der Naturwissenschaften in Zweifel zieht, zweifelt er jede Erkenntnis an, damit auch, ob es Jesus wirklich gelungen war, über den See Genezareth zu wandeln. Wenn unser Erkennnisvermögen beschränkt ist, dann für alle. 19.07.2007


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Moscheebau in Köln

Die Angst der Menschen vor einem Moscheebau in ihrer Nachbarschaft sollte man in der Tat zu verstehen versuchen und nicht einfach mit rechtsradikaler Gesinnung abtun. Denn auch wenn man weder Religionsfreiheit, noch Toleranz gegen Fremdes in Frage stellt, ist die Angst durchaus erklärbar. Sie speist sich aus der rationalen Erkenntnis, dass wir nicht in der Lage sind, uns gegen die Erodierung unserer zivilen Werte zur Wehr zu setzen. Diese Werte
hat man unter dem Schlagwort der freiheitlich demokratischen Grundordnung zusammengefasst und sie meinen z.B. alles, was in den Grundrechten des Grundgesetzes steht. Ihre Geltung aber wird immer wieder zugunsten von Migranten-Kulturen in Fragegestellt. Und dieses staatsbürgerliche appeasement macht den Leuten zu Recht Angst, zumal wenn dann noch
in der Öffentlichkeit Foren für die Angriffe geschaffen werden. Nicht dass jeder zu seinem Gott auf seine Weise beten mag, macht Angst, sondern dass zugleich damit Vorstellungen auf unsere Gesellschaft übertragen und Forderungen gestellt werden, die unsere freiheitlich demokratische Rechtsordnung in Frage stellen – ohne dass die Härte de Gesetzes gegen diesen
Frevel Anwendung finden würde. 03.07.2007


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Auto rast in Glasgower Flughafen

In England ist man mit dem appeasement schon wieder so weit, dass man gar nicht berichten darf, dass es Muslime sind, die solche Selbstmordverbrechen begehen, da bleibt nur die vage Andeutung von asiatischer Abstammung oder islamisch-gläubigen Hintergrund. Aber auch in Deutschland ist man dort auf gutem Wege, wenn z.B. ein türkischer Essbudenbesitzer eine seiner weiblichen jugendlichen Aushilfskräfte zu vergewaltigen versucht und dabei erstochen wird, dann steht in der Zeitung: Metzger vermutlich in Notwehr bei Vergewaltigungsversuch erstochen und dazu bildet man einen Döner ab. Und das ist die genau die Haltung, die unsere natürlichen Abwehrkräfte gegen solche Verbrecher, auch wenn es Selbstmordverbecher sind, erlahmen lassen. Zu Hause hängt das Bild von Bin Laden in der Küche, heimlich rühmt man seine Taten, und wen wir dies rügen, dann schreit man laut: Generalverdacht! Und beschämt murmeln wir sogleich Entschuldigung und versichern, dass wir natürlich keine Muslime damit meinten…Bin Laden aber behält seinen Ehrenplatz. 30.06.2007

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Beck bei Schwulenparade in Moskau verhaftet

Preis bewusster Provokation

Man muss in Ländern wie Russland und anderen aus der UdSSR entstandenen Staaten berücksichtigen, dass sich die Gesellschaft in Fragen einer gleichgeschlechtlichen Orientierung noch in einem Entwicklungsstadium befinden, das dem Deutschlands Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts entspricht, als Tausende von Homosexuellen wegen ihrer Orientierung die Gefängnisse bevölkerten. Solange ist das also auch nicht her, so dass man eigentlich von heute möglicherweise aufgeklärteren Politikern, die sogar schon hohe Staatsämter bei uns bekleideten, mehr Einfühlungsvermögen verlangen müsste, als an der plumpen Provozierung von ihrer Meinung nach weniger aufgeklärten Menschen teilzunehmen, auch wenn man meint, sie wegen ihrer geworfenen Eier heute gar als Neonazis zu verdächtigen. Wenn die Angriffe und Übergriffe, auch von der Polizei, regelrecht provoziert werden, dann darf man sich hinterher nicht beschweren. Auch eine Stripteasetänzerin würde auf dem Petersplatz von der Schweizer Garde abgeführt werden, aber soweit würden deutsche Politikerinnen wohl kaum gehen. 27.05.2007

Freitag, 12. Oktober 2007

Zur neuen (sozialen) Gerechtigkeit

Wirkliche Altersarmut nicht in Sicht

Armut ist bei uns ein statistisches Konstrukt, dass dazu führt, dass der Begriff für unterschiedlichste Probleme steht, gemeinhin um zu emotionalisieren, dabei aber wahrscheinlich nur das Gegenteil erreicht, dass über die jeweils eigentlichen Probleme gar nicht mehr gesprochen wird. Wenn man von Menschen redet, die vor allem in Gebieten der unverminderten Bevölkerungsexplosion mit einem Dollar am Tag auskommen müssen, dann handelt es sich um einen ganz anderen Sachverhalt, als wenn eine vierköpfige Familie (zwei Kinder) in Deutschland mit € 1.600 monatlich leben muss – was als Kinderarmutsgrenze definiert ist - oder ein Lediger, der weniger als € 1.000 im Monat hat und deswegen ebenfalls als arm gilt. Und jetzt die Alten. Natürlich gibt es bei den Alten bitterarme Menschen, deren Rente nicht reicht und deren Scham es ihnen dann noch oft versagt, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich traf in München auf dem Viktualienmarkt eine solche alte Frau in einer (gewerblichen) Suppenküche, die sie sich dreimal wöchentlich leisten konnte, ihr einziges warmes Essen mitten in der Gesellschaft, wo über die bittere Armut von Singles, die weniger als € 1.000 Euro haben, gejammert wird. Da stimmt etwas ganz anderes nicht, was auch nicht mit den hier erörterten Fragen einer angemessenen Versorgung im Alter zusammenhängt. Kummer, Sorgen, Elend haben ein anderes Gesicht. Was die Versorgung im Alter generell anbetrifft, so führt kein Weg daran vorbei festzustellen, dass diese noch niemals so gut war heute. Viele Rentner leben deutlich besser als die Jungen und Mittleren, obgleich diese ihre Kinder ernähren müssen und eigentlich alle Werte erst schaffen, von denen die Alten profitieren. Denn keine Mark, die die heutigen Rentner seinerzeit eingezahlt haben, wäre heute noch etwas wert, würden die Jungen nicht die Wirtschaft am Laufen halten und die gegenwärtigen Werte erst erzeugen.
Aber dennoch werden wir mit der angemessenen Versorgung im Alter zunehmend Probleme haben. Die Rentner, weil sie alle bisherigen Lebenserwartungen sprengen und die Jungen, weil das, was sie verdienen, nicht reicht, soviel zurückzulegen, wie sich unsere heutigen Rentner beizeiten, auch durch ihnen gewogene Gesetze verschafft haben. Als Bismarck die Rentenversicherung - bereits mit einer Altersgrenze von 65 Jahren - einführte, betrug die Lebenserwartung von Neugeborenen max. 39 Jahre, 2001 waren es bis zu 81,3 Jahren und jedes Jahr wächst die durchschnittliche Lebenserwartung um drei Monate. 65-Jährige, die ihre Altersrente auch in Anspruch nahmen, konnte man damals suchen, während heute sich immer mehr drauf einrichten wenigstens zwanzig Jahre Rente zu beziehen. Dennoch gilt bis heute dieselbe Altersgrenze für die Verrentung und dass sie in Zukunft erst einmal um zwei Jahre verlängert wird, gilt den Linken schon als sozialpolitischer Tort, der sie in einem beschämenden sozialhedonistischen Gebrüll einstimmen lassen. Natürlich müssen die Alten länger arbeiten, den Meisten würde es auch Spaß machen, nicht ungebraucht herumzuvagabundieren. Nur müssen wir entsprechende Voraussetzungen schaffen, z.B. für beitrags- und steuerfreie Teilzeitjobs im Alter. Wer sich bis zum 65. Lebensjahr hat sozialpolitisch melken lassen (immer waren es die Politiker, die durch ihre Geschenke die Versicherungen belastet haben), sollte im Rentenalter wenigstens davon verschont werden. Bei den Jungen sollte man aufhören, sie mit solidarischen Versorgungspakts des Staates und Generationenverträgen zu belügen. Solidarisch kann nur noch ein Notgroschen oder eine Mindestrente sein, ansonsten legt die Aufgabe zurück in ihre Hände und sorgt für Aufklärung. Jede Versorgung, die dem Einfluss politischer Entscheidungsträger entzogen war, wie etwa die berufständischen Pflichtversorgungen der Freiberufler, rechnet sich um beachtliche Faktoren besser als die unmittelbar öffentlichen Renten- und Versorgungskassen, an denen sich Generationen von unfähigen Politikern wegen der ihrer jeweiligen Wählerklientel gemachten Geschenke vergriffen haben. Und es gibt noch eine manchem fast atavistisch scheinende Alternative: setzt wieder mehr auf Familie, denn im Generationenverbund können die Alten den Jungen noch lange helfen. Es ist doch verrückt, dass solche selbstverständlich anmutenden Unterstützungen heute als staatliche Fördermaßnahmen wiederkehren (Betreuungsgeld, Pflegegeld). Manchmal schreitet man auch zügiger voran, wenn man zurückblickt. 26.02.2008


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Traumtänzerei

Chancengleichheit: Kinder aus wohlhabenden Familien haben bessere Bildunsgchancen und werden weniger hart bestraft


Nein Dispy82 zerredet nicht die von Ihnen aufgeworfenen Fragen, er formuliert halt salopp, doch scheinen Sie ein wenig zu sehr an bloßen leeren Begriffen zu haften. Chancengleichheit kann nicht in dem Sine bestehen, dass zur jeder Zeit ein jeder wieder bei Null anfangen kann. Wer das Pech hat, die falschen Entscheidungen zu treffen, hat sich einen Teil der Chancen selbst genommen. Und wer das Pech hat, jemandem politisch oder weltanschaulich zu folgen, der aufs falsche Pferd gesetzt hat, trägt die Verantwortung mit und hat erst einmal sehr viel aufzuholen, bevor er wieder bei Null ist. Auch wer die falschen politischen Vertreter gewählt hat und ihren lauen Versprechungen auf dem Leim gegangen ist, kann nicht seine Hände in Unschuld waschen. Und nachdem wir alle ja auch für unsere Kinder Verantwortung tragen, wirken sich alle unsere Entscheidungen auf sie ebenso aus, wie sich die unserer Eltern nicht weniger auf uns auswirken. Damit sitzen wir oft in Verhältnissen, die uns anderen gegenüber benachteiligen, die oder deren Vertraute sich besser entschieden haben. Die Chancengleichheit kann dies alles nicht beseitigen, jedoch muss jeder die Möglichkeit haben – und hierfür muss man in der Gesellschaft die Rahmenbedingungen schaffen -, wieder aus dem Schlamassel herauszukommen. Dazu gibt es in unserer Gesellschaft eine ganz große Menge von Dingen, wie z.B auch das Schul- und Bildungswesen zeigt, wo ein jeder seine Chance hat, wenn er sie nur wahrnimmt (auch sind es wohl nicht die verwöhnten Millionärssöhne, die besonders erfolgreich unsere Bildungseinrichtungen durchlaufen). Wenn sie natürlich der Meinung sind, alle Menschen seien gleich begabt, kann ihrem Gerechtigkeitsgefühl nicht geholfen werden. Denn die Begabungen sind zu weit über 50 % genetisch determiniert, hängen darüber hinaus ganz entscheidend von den Einflüssen ab, denen ein Kind in den ersten Lebensjahren ausgesetzt ist. Damit steht doch fest, wie solche Statistiken, wenn sie nicht geschönt sind, nur enden können.
Auch das Beispiel aus der Strafrechtspflege scheint sehr statisch und lebensfremd. Es erinnert mich an einem badischen Amtsrichter, der dafür bekannt war, vor jeder strafrechtlichen Verurteilung den Angeklagten danach zu fragen, ob er Grundbesitz habe oder nicht. Denn er war davon überzeugt, dass Straftäter mit Grundbesitz besser zu resozialisieren seien als solche ohne und berief sich dabei auf seine jahrzehntelange Erfahrung als Richter („Ich sehe sie ja alle wieder, wenn sie rückfällig werden“). Bei der Strafzumessung muss das Gericht eine Prognose für den Angeklagten stellen, wie hoch die Strafe sein müsse, damit sie ihm ausreichend Mahnung und Warnung sein werde, denn neben der Sühne des begangenen Unrechts (das die Abschreckung anderer vor Augen hat, solche Taten nicht zu begehen, Generalprävention), steht die Verhinderung eines Rückfalls im Vordergrund (Spezialprävention). Wenn wir heute auch sicherlich eine solche Prognose nicht an den Eigentumsverhältnissen festmachen können, so bleiben es dennoch die persönlichen Umstände des Täters, dem nur diese Prognose entnommen werden kann, mag er noch so tief im Morast zu sitzen. Ob er dies oder wer oder wie verschuldet hat, spielt etwa bei der Frage, wie die Gesellschaft vor seinen Straftaten geschützt werden kann, keine Rolle. Anderes gilt sicherlich im Strafvollzug, wo ja individuell zu seiner Läuterung auf ihn eingewirkt werden soll, was wieder ein Merkmal der Chancengleichheit ist. Wäre es wirklich so, wie Sie mit Ihrem Beispiel nahelegen wollen, dann wäre das unter keinerlei Gerechtigkeitsvorstellung zu ändern. Jemand der das Pech hat, mit einer von dem Bundesseuchengesetz erfassten Krankheit angesteckt zu werden, wird auch erst einmal weggesperrt, ganz gleich wie er zu seiner Erkrankung kam. Chancengleichheit kann sich hier erst bei der Gesundung und Wiedereingliederung erweisen. Ich meine daher auch, dass ihre Beispiele in die falsche Richtung weisen. Wer kein Traumtänzer ist, muss die Ungleichheit von Sein und Werden akzeptieren. 09.02.2008

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Aufbauschen der Armuts-Risiko-Quote, q.e.d.

Politologe Schroeder wirft in der ZEIT Armutsforschern Aufbauschen ihrer Zahlen vor, Armutsforscher widersprechen


Schroeder hat in seinem Zeit-Interview zwar sehr vorsichtig, aber doch recht deutlich auf die die Realität verzerrenden statistischen Spielereien der Armutsforscher hingewiesen. Göbel-Grabka-Wagner wollen dem widersprechen, treten jedoch, wie ja so oft in solchen Diskussionen, den besten Beweis für Schroeders vorsichtige Andeutungen an: es werden hier Zahlen aufgebauscht und die eigentlich interessierende Aussage, gibt es nun wirklich deutlich mehr Arme bei uns, versandet in der Willkür angeblich wissenschaftlicher Parameter. Mit 18,3 % geben die Armutsforscher das Risiko an, räumen dann ein, dass etwa eine Herausrechnung der von den Eltern unterhaltener Studenten zu einer Verminderung um 0,4 % führt (was man doch vernachlässige könne), und bei Herausrechnung der von uns aufgenommenen Armutsflüchtlinge aus aller Welt sich die Quote um weitere 2,2 % verringere (das aber sei eine Wiederausbürgerung der Armutsflüchtlinge – worum es ja nun überhaupt nicht geht, sondern ausschließlich darum, wie viel Arme es bei uns im Bestand unserer Gesellschaft, also gewissermaßen nachhaltig gibt, natürlich ohne Hinzurechnung aller Armen der ganzen Welt, die wir aufzunehmen uns entweder leisten können oder auch nicht). Somit korrigieren Göbel-Grabka –Wagner ihre Horrorziffer bereits selber um 2,6 % mithin auf 15,7 %. Dann gestehen sie noch einen weiteren Trick aus der statistischen Trickkiste ein, indem sie Schroeder zugeben müssen, dass die Armuts-Risikoquote nur 14 % betrage, wenn man die Monatseinkommen betrachte und Urlaubs- und Weihnachtsgelder außer Betracht lasse. Nun sollte man doch eigentlich annehmen, dass es bei der Armutsforschung nicht um Wohlbefinden (wie aufgrund von Boni und Gratifikationen hergestellt) geht, sondern um Beschreibung von wirtschaftlichen Mindest-Lebensbedingungen, die in unserer Gesellschaft in einer konsensfähigen Weise nicht mehr als angemessen angesehen werden. Das lässt sich wohl nur anhand des laufenden Einkommens entscheiden, also eher dem Monatseinkommen als einem Jahreseinkommen (übertrieben gesagt könnte man dann ja statistisch auch ein Lebenszeiteinkommen mit heranziehen) entnehmen. Betrachtet man somit das laufende Einkommen, dann sind weitere 4,3 % abzuziehen und die Risikoquote liegt nur noch bei 11,4 % . Ich glaube, das hat Schroeder offensichtlich gemeint und wird durch die nunmehrige Erläuterung aus der Praxis der Armutsforscher bestätigt, oder, wie man in der Mathematik sagt, q.e.d. (quod erat demonstrandum). 05.02.2008

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Der Gerechtigkeitsschwindel

Sozialpolitiker wie Kirchenvertreter bombardieren uns seit Jahrzehnten mit sich ständig verschlechternden Zahlen zur Armut der Bevölkerung und sind sich dabei –nach dem Motto der Zweck heiligt die Mittel- zu jederlei statistischen Taschenspielertricks nicht zu schade. So stieg aufgrund solcher Tricks etwa die Zahl der in armen Haushalten lebenden Kinder von 1 Mio. im Jahre 2003 um 150 % auf 2.5 Mio. im Jahr 2005, seither ist die neue Kinderarmut in aller Munde. Die statistische Armutsgrenze ist infolge ihres statistischen Konstrukts (60 % eines statistisch ermittelten Durchschnittseinkommen ohne Berücksichtigung etwa von Schwarzarbeit oder familieninternen Leistungen) rasant gestiegen und beträgt heute mit knapp 1.000 Euro mehr, als viele durch ihre Arbeit überhaupt verdienen und zumindest früher glücklich gewesen wären, verdient zu haben. Auf der anderen Seite haben sich die Sozialausgaben pro Kopf in den letzten Jahrzehnten verdoppelt, in keinem Bereich wurden so viele neue Arbeitsplätze geschaffen wie im Sozialbereich. Und die behauptete Gerechtigkeitslücke hat mittlerweile dazu geführt, dass mehr als 41 % der deutschen Bevölkerung seinen Lebensunterhalt mehrheitlich aus staatlichen Sozialleistungen bezieht, in den neuen Bundesländern sind es 47 %, in Berlin mehr als 60 %. Dafür wird ein Drittel des gesamten Staatshaushalts verwandt. Ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung trägt diese Lasten, sie bringen 80 % der Einkommensteuer auf, ein Zehntel der Bevölkerung zahlt mehr als die Hälfte des gesamten Einkommen- und Lohnsteueraufkommens. So sieht die Gerechtigkeitslücke in Wirklichkeit aus. Jedoch werden die Forderungen der Funktionäre und Sozialpolitiker immer dreister. Nachdem die sozialistischen Umverteilungsmodelle in den Arbeiter- und Bauernparadiesen allesamt gescheitert waren, hat man sich ganz rasch der Gerechtigkeit als revolutionären Antriebssatz besonnen. Gerechtigkeit ist in jedem Menschen wie Liebe und Verantwortung eines der Links, die das Individuum mit anderen verbindet und hierdurch erst ein Zusammenleben ermöglicht. Gerechtigkeit kennt somit jeder aus eigener täglicher Erfahrung, sei es als Verpflichtung oder als Forderung, nicht anders als die Liebe. So wie die Liebe bezieht sich die Gerechtigkeit auf alles, was ein Mensch erfahren und erlangen kann. Auf abstrakter Ebene jedoch, also als gesellschaftliche Regel zwischen vielen Menschen taugt sie konkret, also gewissermaßen bei Wort genommen nicht mehr und nicht weniger als etwa die Liebe taugt. Liebe in Bezug auf Vaterland, Führer, Idole sind uns als Missbrauch geläufig, keine andere Gefahr aber läuft auch eine allein durch ihren individuellen Gefühlswert bestimmte abstrakte Form der Gerechtigkeit. In der politischen Auseinandersetzung instrumentalisiert, wie dies immer mehr geschieht, kollidiert sie mit dem bestehenden Recht (die Vorstellung von einer gesellschaftlichen Gerechtigkeit dient dazu, das bestehende Recht zu relativieren), vor allem ganz rasch mit den staatsrechtlichen, verfassungsrechtlichen Grundlagen (unter dem Schlagwort der Gerechtigkeit befreien sich Forderungen von verfassungsrechtlichen Bindungen wie denen des Eigentumschutzes- Enteignung nur gegen angemessene Entschädigung- oder einer verfassungsrechtlichen Steuergerechtigkeit –die allgemeine Steuerbelastung darf 50 % auf Dauer nicht übersteigen- oder, ein aktuelles Beispiel aus der Diskussion über „gerechte“ Managergehälter, der Berufsfreiheit –die Freiheit von Unternehmern, Manager an ihren Vermögens-Zuwächsen zu beteiligen-). Die nebulösen Vorstellungen einer scheinbar innerhalb einer Gesellschaft existierenden Gerechtigkeit fegt alle solch wohlbedachten und ausgewogenen Grundsätze vom Tisch. Das ist eine andere Art der Revolution. Gerechtigkeit ist Realität, aber nur als Pflicht und Forderung in jedem Einzelnen, in der Gesellschaft kann ihr nur symbolhafte Bedeutung zukommen, nicht anders als etwa der Liebe. Symbolhaft bedeutet aber immer definierte Sinnhaftigkeit. Das heißt, wir müssen uns vorher darüber einigen, was in der Gesellschaft als gerecht gelten soll. Indessen gibt es keinen abstrakten Inhalt einer Gerechtigkeit, der schlüssig aus ihr abzuleiten wäre. So etwas gewinnt man nur aus der Analogie zum eigenen Erleben und dieses ist vielfältig. Daher versteht auch jeder, erst einmal selber betroffen, unter Gerechtigkeit etwas anderes und in der politischen Auseinadersetzung instrumentalisiert und missbraucht, steht zu befürchten, dass die immer mehr von staatlichen Transferleistungen abhängige Mehrheit schlicht ihre Vorstellungen zur Verpflichtung der sie unterhaltenden Minderheit mit ihrer Hilfe durchsetzt. Der Gerechtigkeit wird damit die Bedeutung beigelegt, das von einer Gruppe politisch Gewollte wertmäßig zu antizipieren. So wurde totalitär stets gearbeitet, zuerst werden die Wertmaßstäbe verändert und dann wird ausgegrenzt. Daher wird es höchste Zeit, dass alle klare Worte reden und die Selbstbedienung der Sozialfunktionäre und der ihnen folgenden Politiker am scheinbaren Gerechtigkeitsideal beenden. So gibt es keine (allgemein verbindliche) Gerechtigkeit, die gleiche Einkommens- und Vermögensverhältnisse für alle fordert. Auch gibt es keine Gerechtigkeit, die eine andere Güterverteilung verlangt, als sie sich aus den zu ihrer Schaffung erbrachten Leistungen ergibt. Das sind sozialrevolutionäre Zielsetzungen, die von denen, die die Werte erarbeiten, gerade nicht geteilt werden. Auf der anderen Seite gibt es eine Menge Aufgaben, auf die wir uns in den modernen Staaten geeinigt haben, sie als gerecht zu bezeichnen, wie die Chancengleichheit, vor allem in Bezug auf Ausbildung. Auch gehört eine Sicherstellung der allgemeinen Lebensgrundlagen dazu, wobei aber bereits die Methoden zu deren Ermittlung in Zweifel stehen. Alle diese Zwiste und unterschiedlichen Auffassungen versuchen uns die Sozialpolitiker und –funktionäre mit einer Gerechtigkeitsvorstellung a la Friede, Freude, Eierkuchen zu übertünchen. 02.02.2008

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Souveräne mit Degenerationserscheinungen

Zur neuen Bedeutung der Linkspartei

Früher unter dem Feudalismus, da hat man auch eine jede Blähung des Souveräns, mochte es ein noch so bekloppter degenerierter Fürst gewesen sein, als ein ernsthaftes Problem erachtet, das den Horizont verdunkelt. Ganz klar, selbst wenn manche gar an des Souveräns Verstand zweifeln musste, so hatte er doch die Macht. Des Souveräns Macht allein wegen seiner Fehlleistungen zu hinterfragen, galt als Defätismus. In keiner anderen devoten Haltung nähern heute sich alle dem Wahlvolk, unserem modernen Souverän. Und hat das Wahlvolk Blähungen, dann verdunkeln sich die Horizonte ebenso, und in allen Lagen denkbarer Geisteskraft werden die verschiedenen mit solchen Darmstörungen verbundenen Gerüche hochstilisiert erörtert. Schon zu sagen, dass auch der Wähler für seine Wahl verantwortlich ist und seine Degeneriertheit nicht weniger ursächlich für Fehlentscheidungen sein kann wie die eines bescheuerten Fürsten, grenzt an antidemokratischen Defätismus. Wie aber sollen Menschen souverän, das heißt in voller politischer Selbstverantwortung überhaupt entscheiden können, wenn sie in einem politischen Umfeld groß geworden sind, das nichts anderes im Sinn hat, als ihnen die Eigenverantwortung durch staatliche Leistungen zu erleichtern, ja gar abzunehmen? Selbstverständlich bilden sich dann an den Rändern immer größer werdende Gruppen, die schon lange verlernt haben zwischen Eigenanstrengungen und geschickter Antragstellung zu unterscheiden. Den Willen, seine persönlichen Lebensverhältnisse zu verbessern, hat zwar nahezu ein jeder, wenn ihm aber vorgegaukelt wird, das gehe allein durch den Staat, dann bestimmt sich Wählerverhalten irgendwann allein noch danach. Eine Degeneration des Sozialstaates in diese Richtung wurde von vielen schon vorhergesagt. Wieso wundern sich dann alle hierüber, wo wir uns doch nie mit den Gründen des Scheiterns des realen Sozialismus auseinandergesetzt haben und er heute gar wieder als demokratischer Sozialismus (Beck, Grass) fröhlich Urständ feiert? Diese unbewältigte sozialistische Vergangenheit hängt heute noch den Sozialisten in allen Parteien am Hals und Lafontaine zieht jetzt halt auch im Westen als Sozialmagier mit seiner beliebig auffüllbaren Zaubertüte erfolgreich über die Jahrmärkte. 02.02.2008

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Die Last der unbewältigten Vergangenheit der Linken

Wenn Herr Leicht uns sagen will, dass man ohnehin nicht so genau unterscheiden könne, was links sei, deshalb – das würde ich dann aus seinem Gedanken folgern- könne es auch nicht so schlimm sein, mit jeder Partei in diesem Spektrum zu koalieren, dann muss man ihm zweifelsfrei zustimmen. Denn es sind keine sachlichen Differenzen, die etablierte Linke die Linkspartei schmähen lassen, sondern allein selbstsüchtige Gründe des eigenen politischen Überlebens. Schließlich sind im Westen jede Menge altgedienter Sozialdemokraten in die Linkspartei eingetreten und in der Vergangenheit hat sich auch eine Menge Sozialdemokraten, wie z.B. etwa Herbert Wehner, immer sehr den Kommunisten in der DDR verbunden gefühlt, wie wir heute ja aus den nach der Wiedervereinigung offen gelegten DDR-Unterlagen wissen. Nein, um die programmatische Differenzierung geht es gerade nicht, weswegen ja einige in der SPD die Kannibalisierung fürchten und wohl auch fürchten müssen. Die Krux liegt aber nun gerade in der mangelnden programmatischen Differenzierung, die es schwer macht Kommunisten, Realsozialisten und linke Sozialdemokraten von einander zu scheiden. Denn bei der Linken hat es anders als auf der Rechten nie eine Auseinandersetzung mit den Gründen der Entartung des Sozialismus gegeben, dessen linke Spielart mehr als doppelt soviel Menschen das Leben gekostet hat, wie die rechte Spielart des nationalistischen (und rassistischen) Sozialismus. Dabei läge es doch eigentlich nahe, dass sich auch die Linke darüber Gedanken machen würde, welche Teile ihrer ideologischen Grundlagen mitverantwortlich für die weit über 100 Millionen im Namen des Kommunismus und Sozialismus Ermordeten gewesen sein könnten. Im Nationalsozialismus haben wir dort unter anderem die rassistische und nationale Differenzierung ausfindig gemacht, die uns deswegen ja bei den extremen Rechtsparteien so außerordentlich sensibilisiert hat und auch manchen Konservativen sich über Kochs Versuch hat empören lassen, doch ein wenig aus den dort immer noch weit verbreiteten Vorurteilen Kapital zu schlagen (wenn ja auch die angesprochenen Probleme durchaus virulent sind- nur eignen sie sich nicht für Wahltaktik). Das heißt im Spektrum nach Rechts finden sich durchaus allgemein anerkannte programmatische Differenzierungen, um etwa eine NPD klar von anderen Parteien zu unterscheiden. Hieran fehlt es aber just zur linken Seite hin. Dazu vorliegende Untersuchungen werden nicht zur Kenntnis genommen. Der seit einigen Jahren schon verstorbene bedeutende französische Historiker Furet, ein ehemaliger Kommunist und gewissermaßen demokratischer Konvertit, hat aufgezeigt, dass alle Formen des Sozialismus (links wie rechts) sich in ihrer ideologischen Ablehnung des freien, selbstverantwortlichen und selbstbestimmten freien Bürgers einig sind. Das findet sich auch heute rechts wie links, auf der Linken etwa im Misstrauen gegen alle nicht staatlich (gesellschaftlich) kontrollierten wirtschaftlichen Freiheitsräume des Individuums. In diesen Dingen wird man sich mit den rechten Sozialisten (den konservativen Kollektivisten) auch immer rasch einig, wenn es um staatliche Einmischung und Überwachung geht. Aus Misstrauen wird rasch Missachtung und ist erst einmal Missachtung da, dann sind der Entartung bereits Tür und Tor geöffnet. Man muss sich damit auseinandersetzen und auch damit, warum immer in der Vergangenheit das, was politisch besonders gut gemeint begonnen wurde, in den schlimmsten Entartungen mündete. Nachdem solche Auseinadersetzungen aber unterblieben sind, kann natürlich die post-SED lückenlos zu den anderen Linken aufschließen. Und das würgt jetzt die SPD. Wenn der Kommentator im Übrigen bei den gemeinhin mit links und rechts verbundenen Menschenbilder eine ausreichende Differenzierung vermisst, ist dies nur ein Zeichen, wie weit nach links mittlerweile auch die rechts von der parlamentarischen Mittellinie sitzenden Parteien gerückt sind. Denn an Gesellschaft und Individuum scheiden sich die Geister: während die einen das Individuum als durch die Gesellschaft definiert ansehen, definieren die anderen die Gesellschaft durch das Individuum. Angela Merkel wie auch Ursula von der Leyen, also eigentlich rechts sitzend, haben aber diesen feinen Unterschied z.B. offenbar auch nicht verstanden und vermutlich auch nicht, wie unser Grundgesetz die Würde des Menschen individualistisch definiert: als vollkommen staatsfreien Raum (Angela Merkel, die zwar die für die Konstituierung des Individuums unverzichtbare Freiheit ständig im Mund führt, frönt einem kollektivistischen Kooperatismus und hält es für freiheitsfördernd, einen asiatischen Gottkönig bei sich zu empfangen, der seinen diesseitigen Herrschaftsanspruch auf Wiedergeburt und nicht auf Wahlen gründet. Ursula von der Leyen will die gesellschaftliche Keimzelle individueller Existenz der Missbrauchsaufsicht staatlicher Stellen unterstellen, nicht anders als Sozialisten den Bürger in allen seinen Aktivitäten – außer seinen sexuellen- beaufsichtigen möchten) . Wie soll man da noch einen Unterschied zwischen links und rechts ausmachen können? Aber dass er besteht, zeigt sich z.B. darin, dass immer mehr Menschen sich den zunehmend kollektivistischen Zwängen entziehen und schlicht auswandern (und das sind natürlich die, die dafür vorgesehen waren, dem Kollektiv durch hohe Abgaben zu dienen) - wenn sie es dann draußen oft auch nicht anderes vorfinden. 30.01.2008

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Anmaßung von Gerechtigkeit

Ein jeder, der über Gerechtigkeit philosophiert, findet genau soviel Ungerechtigkeit vor, das ist zwingend. Denn was dem einen gerecht ist, wird einem anderen immer ungerecht sein. Der Mensch ist ein Mangelwesen, schon mehr als hundert Sekunden ohne Luft bedrohen sein Leben. So ist es mit allem. Mangel bedeutet aber stets, dass der, der was bekommt, Glück hat und das als gerecht empfindet, und der, der leer ausgeht, hält dies dementsprechend für ungerecht. Die Arbeiter in Rumänien, die noch das biologische Existenzminimum kennen (und nicht ein durch Sozialfunktionäre theoretisch ermitteltes), empfinden es als gerecht, Arbeitsplätze zu bekommen, die Arbeitnehmer bei Nokia in Deutschland, die, obgleich sie ihr Bestes gegeben haben, ihren Arbeitsplatz verlieren, empfinden es als ungerecht – wenn auch die Rumänen glücklich wären, durch ihre Arbeit soviel zu verdienen, wie den Deutschen auch nach Hartz IV bleibt. Jeder, der vor Gericht war, weiß, dass Gerechtigkeit von jedem dort mit bestem Gewissen für sich beansprucht wird, obwohl doch nur einer eigentlich Recht haben kann. Im individuellen Bereich dient die Vorstellung von Gerechtigkeit der Steuerung und Korrektur eigenen Verhaltens im Hinblick auf die Interessen eines anderen, mit dem man in Berührung kommt. Hier durchläuft auch jede allgemeine Regel, die wir gemeinhin als Recht bezeichnen, in der konkreten Anwendung die individuelle Gerechtigkeitskontrolle. Auch wenn ein Vertrag mir dieses oder jenes Recht gibt, kann mir mein Gewissen sagen, dass dessen Durchsetzung im konkreten Ergebnis dennoch ungerecht ist. In der Gesellschaft aber ist die Gerechtigkeit eine inhaltsleere Scheme, denn Bedeutung kann sie dort nur dadurch erlangen, dass man ihr etwas Bestimmtes zuordnet. Das macht nun jeder nach seinem individuellen Erlebnis, somit gibt es soviel Gerechtigkeiten wie es Menschen gibt. Das ist auch der Grund, warum zu jeder Zeit und auch für alle Zukunft ein Kommentator nie mehr Gerechtigkeit und nie weniger Ungerechtigkeit als heute finden wird, es hängt nur vom eingenommenen Standpunkt ab. Verkennt man dies, wird Gerechtigkeit, wie jeder zur Absolutheit tendierende Begriff zu einer Geißel des Zusammenlebens. Davor stehen wir. Die Gesellschaft lebt von abstrakten Regeln, Formen, Symbolen, über die sich ihre Mitglieder absprechen. Regel aber bedeutet Recht und nicht Gerechtigkeit. Ein allgemeines Gesetz gilt für jeden an jedem Ort und zu jeder Zeit, damit ist mit dem Gesetz auch die unvermeidbare Ungerechtigkeit vorgegeben. Da eine jede Gesellschaft aber nur durch Regel und Rechtsicherheit bestehen kann, sind die Ungerechtigkeiten in Kauf zu nehmen. Oder anders, je mehr unter dem Namen der Gerechtigkeit geschieht, umso unsicherer wird das Recht. Ob wir auf der Straße links oder rechts fahren, ist an sich gleich, wichtig ist nur, dass wir uns auf eine Regel einigen. Diese Regel ist dann aber auch in jedem Fall einzuhalten, ganz gleich, ob sie manchmal zu wenig gerechten Ergebnissen führt, weil es Menschen gibt, die rechts und links nicht unterscheiden können. An sich können sie ja nichts dafür, es ist ihnen angeboren. Würde man aber für sie die Regel korrigieren, was diese sicherlich als gerecht empfinden, würde man bei anderen Unfälle verursachen, die die Regel für allgemein verbindlich beachten, was diesen gegenüber wieder sehr ungerecht wäre. Hätte eine Gesellschaft sich wirklich der Gerechtigkeit verschrieben, dann wäre sie verloren, denn nur die lückenlose Anwendung von Recht und nicht die Gerechtigkeit vermag gesellschaftlichen Zusammenhalt zu begründen. Alles andere gehört religiösen Vorstellungen von einer besseren Welt an, weswegen in der Gesellschaft die Vorstellung von Gerechtigkeit auch immer mit einer behaupteten Allmacht gepaart vorkommt, wie wir sie früher nur Gott beilegten. Ein jeder aber, der sich für allmächtig hält, blanken Fußes über das Meer zu gehen, ertrinkt. Wo die Sicherheit des Rechts zugunsten der Gerechtigkeit fehlt, kehrt das Chaos zurück und das ist der Tod. Gevatter Tod ist auch nicht gerecht, er greift die Menschen ausschließlich nach Willkür von der Bahre. Leben und auch lebensfähige Gesellschaften können nur existieren, wenn sie die unveränderlichen Bedingungen für die Bildung des Lebens beachten. Da findet sich aber weder Gerechtigkeit noch Gleichheit (wie etwa die wissenschaftlich eigentlich unbestrittene Tatsache, dass weit über 50 % menschlicher Begabung genetisch bestimmt sind, was nicht zu unserem modernen Demokratieverständnis passt). Wir können in unseren die Gesellschaften bildenden Absprachen versuchen das eine oder das andere auszugleichen. Aber schon der Blick auf die Welt zeigt, dass wir uns dabei allenfalls wie mit einem kleinen Boot auf den wilden Ozeanen bewegen. 28.01.2008

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Zu Günter Grass Bekenntnis zum demokratischen Sozilalismus

(Rede vor der SPD-Fraktion des Bundestages)

Begriffe haben Geschichte


Wer vom demokratischen Sozialismus redet, muss auch die anderen Spielformen bedenken, die schon begrifflich, aber auch historisch damit konkurrieren, wie z.B. den realen Sozialismus, aber auch den nationalen Sozialismus. Auch sollte er nicht, vor allem wenn man selber recht sprachmächtig ist, übersehen, dass gerade Begriffe, die ja nur durch die für sie abgesprochenen Inhalte existieren, eine eigene Geschichte haben. Das scheint Grass wie so mancher zu vergessen, obwohl seit dem letzten SPD-Parteitag einige, wie etwa Biermann im Spiegel, mit guten Worten darauf aufmerksam gemacht haben. Wenn Grass gerade über solche sprachlichen Historizismen offenbar bedenkenlos hinweggeht, scheint es durchaus die Vermutung nahe zu legen, dass er nicht weniger bedenkenlos auch die Rezepte zur Durchsetzung seiner sozialistischen Träume empfiehlt, die mit der Geschichte der jeweils propagierten Begriffe verbunden waren. 19.01.2008


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Träumereien selbstgemachter Gerechtigkeit

Boykottaufruf wegen Werkschließung durch Nokia

Spätestens seit der Wiedervereinigung wurde die Verdummung des Volkes durch die Politiker mit Unterstützung der Medien immer schamloser. Statt der Frage nachzugehen, warum sozialistische Träumereien stets nur unter hohem Blutzoll scheitern mussten, wurden die Menschen im Osten angelogen, man könne ihre haltlosen Träume, um die sie sich betrogen fühlten, mit den Mitteln des Kapitalismus sehr wohl erfüllen. Mittlerweile glaubt dies nunmehr sogar die Mehrheit im ehemaligen Westen ebenfalls und alle schreien gemeinsam Verrat (unter Berufung auf ihre selbstgemachten Gerechtigkeitsvorstellungen), wenn man, was sich ja nun vor allem in einer globalisierten Welt nicht vermeiden lässt, mit der Wirklichkeit, das heißt dem wirklich Machbaren, konfrontiert wird. Die Wirklichkeit ist, dass keine der modernen Industrieproduktionen in Deutschland mehr entstehen, und wenn doch, dann nur für die Zeit, für die auch bezahlt wird. Danach wandern die Produktionen wieder ab. Das liegt daran, dass Deutschland, aber auch die meisten der alten EU-Länder es versäumt haben, Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen hier auch die neuen Technologien wettbewerbsfähig produziert werden können. Stattdessen haben sich alle zu Meistern im Zementieren sozialhedonistischer Besitzstände entwickelt und verleben heute die Substanz, die früher einmal, als man noch wettbewerbsfähig war, andere erworben haben. Wir sonnen uns in von den Meinungsmachern selbstgedrehten Lügen, wie wenn wir uns (in diesem Jahr wohl zum letzten Mal) als Exportweltmeister feiern und nehmen nicht zur Kenntnis, dass die Firmen, deren Exporte sich Deutschland an den Hut steckt, nichts anderes tun, was auch Nokia macht, und überall im Ausland herstellen lassen, wo die Rahmenbedingungen besser sind- abgesehen davon, dass der Titel Exportweltmeister schon an sich ein Schwindel ist, weil die wichtigsten Exporte, das sind die im Dienstleistungsbereich, erst gar nicht mit einbezogen werden. Und jetzt tauschen die Politiker auch nur ihre Handys um, einer Entblödung, der es wirklich nicht bedurft hätte. Denn wir wissen doch auch schon ohnedies genügend um deren Geistes- und Gemütszustand. 18.01.2008

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Warnung vor dem Neosozialismus

1. Meinen Mitkommentatoren ins sozialhedonistische Poesie-Album, Nietzsche (1878):

Der Sozialismus ist der phantastische jüngere Bruder des fast abgelebten Despotismus, den er beerben will; seine Bestrebungen sind also im tiefsten Verstande reactionär. Denn er begehrt eine Fülle der Staatsgewalt, wie sie nur je der Despotismus gehabt hat, ja er überbietet alles Vergangene dadurch, dass er die förmliche Vernichtung des Individuums anstrebt: als welches ihm wie ein unberechtigter Luxus der Natur vorkommt und durch ihn in ein zweckmäßiges Organ des Gemeinwesens umgebessert werden soll. Seiner Verwandtschaft wegen erscheint er immer in der Nähe aller excessiven Machtentfaltungen, wie der alte typische Sozialist Plato am Hofe des sicilischen Tyrannen; er wünscht (und befördert unter Umständen) den cäsarischen Gewaltstaat dieses Jahrhunderts, weil er, wie gesagt, sein Erbe werden möchte. Aber selbst diese Erbschaft würde für seine Zwecke nicht ausreichen, er braucht die allerunterthänigste Niederwerfung aller Bürger vor dem unbedingten Staate, wie niemals etwas Gleiches existiert hat; und da er nicht einmal auf die alte religiöse Pietät für den Staat mehr rechnen darf, vielmehr an deren Beseitigung unwillkürlich fortwährend arbeiten muss — nämlich weil er an der Beseitigung aller bestehenden Staaten arbeitet —, so kann er sich nur auf kurze Zeiten, durch den äußersten Terrorismus, hie und da einmal auf Existenz Hoffnung machen. Deshalb bereitet er sich im Stillen zu Schreckensherrschaften vor und treibt den halb gebildeten Massen das Wort "Gerechtigkeit" wie einen Nagel in den Kopf, um sie ihres Verstandes völlig zu berauben (nachdem dieser Verstand schon durch die Halbbildung sehr gelitten hat) und ihnen für das böse Spiel, das sie spielen sollen, ein gutes Gewissen zu schaffen. — Der Sozialismus kann dazu dienen, die Gefahr aller Anhäufungen von Staatsgewalt recht brutal und eindringlich zu lehren und insofern vor dem Staate selbst Misstrauen einzuflössen. Wenn seine rauhe Stimme in das Feldgeschrei "so viel Staat wie möglich" einfällt, so wird dieses zunächst dadurch lärmender, als je: aber bald dringt auch das entgegengesetzte mit um so größerer Kraft hervor: "so wenig Staat wie möglich". 06.01.2008

2. Wenn der, der sich etwas selber schafft, dies auch behalten will, dann nennt man das heute Selbstbereicherung. Und wenn man fragt, warum soll er denn abgeben, dann heißt es um des sozialen Friedens Willen. Und wenn man fragt, was bedeutet das, sozialer Frieden, dann heißt es, dass die, die sich nichts geschaffen haben, es denen, die sich was geschaffen haben, nicht mit Gewalt abnehmen. Aha, somit lassen die Leute sich ihre Friedlichkeit bezahlen. Eigentlich macht es die Mafia nichts anders: wenn du Schutzgeld zahlst, lasse ich dich in Frieden. Und wer gegen solche Schutzgeldzahlungen ist, ist nicht gegen die Mafia, sondern zeigt seine soziale Kaltschnäuzigkeit. 06.01.2008

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Wir pfeifen auf die Zehn Gebote

Die Zehn Gebote, die sind doch längst von unserer Entwicklung zu einem gerechten modernen Staat überholt. Gerechtigkeit heißt heute das größte aller Gebote, dem alles unterzuordnen ist. Du sollst nicht ehebrechen! Und was ist mit meinen Gefühlen, wenn ich mich verliebt habe und sogar noch ein wenig zurück geliebt werde und unsere Vereinigung unser höchstes Glück verspricht? Mir dies zu verweigern, ist nicht gerecht. Du sollt nicht begehren deines Nächsten Weib, Haus, Acker, Knecht, Esel noch alles, was sein ist! Hah und wenn er es sich alles ergaunert hat, weil er unsere Gesetze, die eine gerechte Verteilung aller Güter unter uns Menschen vorsehen, missachtet? Jeder der mehr als andere hat, hat Teil an der ungerechten Verteilung von Hab und Gut und selbst haben die Reichen noch die schönsten Frauen. Natürlich begehre ich dies alles und die Gerechtigkeit gibt mir ein Recht dazu. Nicht der Neid ist das Schlimme, sondern dasjenige, das den Neid erweckt. Du sollst nicht stehlen! Und was ist mit denen, die uns alles gestohlen haben, weil sie sich der gerechten Umverteilung widersetzen? Da ist es gerecht, mit unserer Mehrheit Gesetze zu beschließen, die diesen gerissenen Umverteilungsbetrüger ihr Vermögen schon wegversteuern. Du sollst nichts Falsches über deinen Nächsten sagen! Lächerlich, wie soll ich mich dann überhaupt unterhalten können, wenn in den Medien zuvor ein jedes Körnchen auf die Wagschale gelegt werden müsste. Eine gähnende Langweile schlüge uns vom Bildschirm und aus den Gazetten entgegen. Wir haben den ganzen Tag gearbeitet und abends ein wenig unterhalten zu werden, ist nun wirklich mehr als gerecht. Nein, wir leben schon lange nach anderen Regeln als den der Zehn Gebote und zwar nach denen unserer Gerechtigkeit! Und wir müssen nur Wollen, dann haben wir auch die Allmacht, die Gerechtigkeit durchzusetzen, und pfeifen auf den ganzen Dekalog. 04.12.2007

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Grüner Parteitag setzt auf den Staat

Selbst extremer Linkpopulismus ist in Deutschland bei den Wählern mehrheitsfähig, davor kann man nicht die Augen verschließen. Der Sozialmagier Lafontaine zieht mit großem Erfolg durch die Lande und erhält, wie Umfragen gezeigt haben, bei seinen Zaubersprüchen (Sachforderungen) überwältigende Zustimmung. Die Menschen sollten es zwar wissen, dass Zauberer allein mit Tricks arbeiten und Effekte nur vortäuschen, sie sind aber dennoch von ihnen fasziniert. Dieser Erfolg hat Rechtssozialisten ebenfalls wie den liberalen Rest bei den Grünen überzeugt und schließlich segelt ja auch die CDU/CSU keinen ganz anderen Kurs und selbst bei der FDP murmelt man allenfalls noch liberale Thesen. Gegen eine Ausbeute der Minderheit durch die Mehrheit gibt es in der Demokratie naturgemäß keine Hilfsmittel. 23.11.2007


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Zurück zum Sozialismus (SPD-Parteitag)

Das Problem besteht darin, dass nach Zusammenbruch der sozialistischen Gesellschaften keine in der Öffentlichkeit wahrgenommene Auseinadersetzungen mit den Grundlagen des linken Sozialismus und den Gründen seines Scheiterns stattgefunden hat, ganz anders als zu den rechten Spielarten hin. So beruft man sich unbekümmert auf sozialistische Prinzipien entindividuierter Gesellschaften, ohne dass die Wähler wissen, dass keine anderen Prinzipien sozialistische Traditionen bestimmten, die in der Vernichtung von über hundert Millionen Menschen endeten und viele heute vorgetragenen sozialistischen Positionen in direkter Nachfolge zu diesem Gedankengut stehen. Es mutet abenteuerlich an: der heutigen katholischen Kirche wirft man gerade von links die Untaten ihrer Vertreter im Mittelalter vor, während man sich trotz weitaus engerer geistiger Verbundenheit den Untaten ihrer unmittelbaren Vorgänger sozialistischer Prägung gegenüber für immun erachtet, obgleich in den eigenen Reihen noch genügend Leute sitzen, die den Verbrechen ihrer Vorgänger durchaus lauten Beifall gespendet hatten. Der heute gepredigte Sozialhedonismus verblendet diese Zusammenhänge. 29.10.2007


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Wahrmacher

Soziale Gerechtigkeit klingt wie ein Zauberwort der Wahrheit, wer mag daran noch zweifeln, so wie gestern die Versicherung, es sei wissenschaftlich bewiesen, und wie vorgestern, so stehe es in der Bibel usw.. Tatsächlich ist die soziale Gerechtigkeit schon längst zu einem Verfahren zur Bewertung von Wählerstimmen geworden. Wen wundert es daher, wenn man Politiker jeder Couleur findet, die sich dieses Wahrmachers bedienen. Da eignen sich zudem die älteren Arbeitslosen trefflich, die für viele lange Jahre brav ihre Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben und nach einem Jahr genau so schnell sozial kaltgestellt werden, wie der junge Schnösel, der eigentlich nur nicht nach des Alten Pfeife tanzen will. Das spottet jeder sozialen Gerechtigkeit –Achtung vor der Lebensleistung- (links), aber nicht weniger dem versicherungswirtschaftlichen Vertrauen, mit seinen Beiträgen habe man sich eine Grunddeckung angespart–Eigentumsschutz- (rechts). Dazwischen steht der aufrechte Müntefering der Schröders Gewaltakt verteidigt, denn wo gehobelt wird, da fallen Späne. Hobeln musste Schröder angesichts der leeren Kassen, und es gibt keine Systemänderung, ohne dass Unschuldige darunter zu leiden haben. Doch jetzt trägt's Eis scheinbar wieder.... 17.10.2007


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Gierige Souveräne

Wer will mehr verdienen? Jeder! Also such Dir einen zweiten Job. Oder wir erhöhen per Gesetz jedes Jahr alle Löhne um 10 %, ein gewerkschaftsfähiger Vorschlag. Dann stiegen natürlich auch jedes Jahr entsprechend die Preise und nach drei Jahren ginge uns das Geld aus, weil nämlich unser Export zum Erliegen käme. Aber dann sind wir frei. Können per Gesetz alles regeln, auch den Schnupfen und die unerwünschte Schwangerschaft abschaffen. Wer sagt den Menschen eigentlich, dass die Omnipotenz der Politiker (mit den entsprechenden Mehrheiten könne man alles beschließen, ähnlich wie Gott mit seinem bloßen Willen alles erschaffen kann) nichts anderes als die Potenz von Eunuchen ist. Der Zeugungsakt allein enthüllt die Wahrheit. Wirtschaftlich heißt das, Werte schaffen und nicht verteilen. Die meisten der Bundesbürger aber halten nichts davon, sie wollen ihre selbst gestrickte Gerechtigkeit verteilen. Und niemand steht auf und warnt sie vor den falschen Propheten. So entsteht ein Volk als Souverän nicht weniger gierig als es Souveräne immer schon waren. 05.10.2007


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Gemeiner Volksräuber

Das gemeine Volk muss für gar nichts gerade stehen, denn es hat von dem, woran es sich bereichern will, auch gar nichts geschaffen. Es geht hier nur um demokratischen Machtmissbrauch und da weiß ein jeder, ob Sozialist oder Konservativer, sei letzterer noch so bekloppt, dass niemand kommt, um sich freiwillig ausrauben zu lassen. Sauerei schreien die Räuber, die Sau lässt sich nicht ausrauben, sie meidet uns. Da stehst Du dann mit leeren Händen mit Deiner Freibeuterphilosophie von selbstgerechter sozialer (das bist Du) Gerechtigkeit. Und die Armen sind die, die sich von anderer Gut ernähren wollten und nun selber in die Hände spucken müssen. 04.10.2007


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Sozialdarwinismus?

Das muss den Menschen doch einmal klar werden: auf Dauer kann jeder nur das verdienen, was er selber schafft. Und wenn Menschen Pech haben, dann sind nicht die anderen dafür da, dies auszugleichen, denn das wirft schließlich alle wieder zurück ins Elend. Hartz IV –Empfänger, die sich nicht selber aus ihrer Lage befreien können, sollten froh sein, dass ihnen die, die von diesem Unglück verschont sind, soviel abgeben können, um die ärgste Not zu verhindern. Aber das ständige Geschrei, wenn es immer mehr wieder besser geht, „aber seht euch doch die Ärmsten an", das hilft keinem. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, und nicht, lass Dich treiben, dann hilf der Staat.
Ich glaube nicht, dass mein Betrag sozialdarwinistisch ist und auch nicht den Sozialstaat in Frage stellt, wohl auf dessen unabdingbare Voraussetzung hinweist: einer kontinulierlichen Wertschöpfung und deren Voraussetzungen. Nur: wären die Konsequenzen für den sozialen Frieden, wie Sie sie beschreiben, zu befürchten, dann träfe auch dies mit Sicherheit wieder die Armen, denn die anderen könnten sich auch in solchen unruhigen Zeiten besser schützen und aggressiver durchsetzen. 27.09.2007


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Demokratischer Sozialismus

Als Kardinal Meissner in Bezug auf linke Gesellschaftsträume von einer Entartung der Kultur sprach, wurde er wegen seiner nationalsozialistischen Wortwahl beschimpft - Hitlers Volkskunst hatte andere Kunst als entartet ausgegrenzt. Die gleichen Leute haben aber keine Hemmung sich des Begriffes des Sozialismus zu erfreuen, wenn er auch mehr als 200 Millionen Menschen auf dem Gewissen hat (vom nationalen über den realen zum reinen Sozialismus). In jedem Sozialismus wurde der Einzelne auf dem Altar der Gemeinschaft geopfert, um den Akteuren genügend Mittel zur Umverteilung, auch auf ihre Anhänger, in die Hand zu geben. Das mag man heute mit anderen Worten verkleiden, das Ziel bleibt stets das gleiche, auch wenn es nunmehr um das Wohlleben der Mehrheit auf Kosten der Minderheit geht. 23.09.2007


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Politische Gefolgschaft

Abschüssig folgen stets die meisten,
bergauf da müssten sie was leisten,
so gräbt der Ruhm auf seine Art,
verlässlich sich das eigene Grab.
K.C. 2007
19.08.2007

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Zur angeblich zunehmenden Ungerechtigkeit

Es gibt immer welche, die den Umstand, dass die Menschen nicht im Paradies leben und somit der Mangel und nicht der Überfluss regiert, personalisieren und das alles als ungerecht empfinden. Gerechtigkeit in diesem Sinne aber fände sich nur im Paradies. Gerechtigkeit, die jedem Gleiches zukommen lässt, allein nur weil er geboren wurde, ist nicht von dieser Welt- abgesehen davon, dass eine solche Welt die Hölle wäre. Dies heben wir uns besser für das Jenseits auf, wenn man daran glauben mag. Diesseitige Gerechtigkeit kann nur bedeuten, dass ein jeder seine Verantwortung für sich und die Seinen wahrnehmen mag. Alles andere ist Stänkerei oder aber auch demokratischer Machtmissbrauch, wo Wähler Politikern ihre Stimmen andienen, damit sie sie über die Umverteilung bereichern, um natürlich im Namen selbstdefinierter Gerechtigkeit den Ungerechten zu nehmen, um den Gerechten zu geben. So ist Gerechtigkeit zum sozialhedonistischen Blankoscheck verkommen. 12.08.2007


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Vorgetäuschte Unschuld des Sozialismus

Dass 45 % der Westdeutschen und 57 % der Ostdeutschen der Idee des Sozialismus positiv gegenüberstehen, ist ein erschreckendes Ergebnis und lässt sich wohl nur dadurch erklären, dass es seit dem Untergang der sozialistischen Volksdiktaturen bei uns keine ernsthafte und breite Auseinandersetzung mit den sozialistischen ideologischen Grundlagen gegeben hat, also etwa entsprechend der recht späten Auseinandersetzung mit den national-sozialistischen Grundideen. Beide Arten des Sozialismus haben den Menschen paradiesische Zustände versprochen, die einen für die Klasse, die anderen für die Rasse, beide haben zu Entartungen geführt, die Millionen über Millionen Opfer gefordert haben. Was läge an sich näher, als auf den Kern dieser Ideologien zu stoßen, um festzustellen, ob und was ihre milden alltäglichen Formen davon in sich tragen. Rechts haben wir da einiges festgemacht, links indessen werden kollektiv die Augen fest davor verschlossen. Das endet dann in solchen weitverbreiteten Volksmeinungen, denn ins Paradies möchte jeder und der Sozialismus täuscht seine Unschuld vor. 19.07.2007


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Verfassungsrechtlich verbriefte Ausplünderung


Die Sozialpflichtigkeit des Menschen definiert sich in unseren Umverteilungsgesellschaften durch seine Fähigkeit, an die Staatskasse Beiträge abzuführen, um die zur Sicherung ihrer Wiederwahl den Wählern gemachten gewaltigen Versprechen unserer Politiker zu erfüllen. Da kennen die staatlichen Organe keinen Spaß mehr und da endet jede Freiheit. Das sieht offenbar auch das BVerfG nicht anders. Die Würde des Menschen erfordert es zwar nach seiner ständiger Rechtsprechung, einen vom Staat und seinen Zwecken freien Lebensraum zu besitzen, die oben genannte Sozialpflichtigkeit nimmt aber die gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hiervon aus. Nachdem jeder in Deutschland, wie wir kürzlich lesen konnten, allein mehr als 6 Monate des Jahres für den Staat arbeiten muss, nur um alle seine Steuern aufzubringen, beschränkt sich die Würde des Menschen auf die restlichen 5 Monate. Wir haben zwar die Freiheit erreicht, dass ab eines bestimmten Alters jeder mit jedem gleich welchen Geschlechts straffrei vögeln darf, aber bei dem, womit wir am meisten in unserem Leben beschäftigt sind, darf der Staat uns immer mehr strangulieren. Da helfen auch keine Menschenrechte und keine scharlachroten (florentinische) Roben.

Die sechseinhalb Monate für Steuer und Abgaben, über die vor ein paar Tage der Bund der Steuerzahler berichtet hat, betreffen keineswegs nur die Einkommensteuer, sondern auch all die verdeckten Steuern, die wir zahlen, wie Mehrwertsteuer, Energiesteuer, Benzinstuer, KFZ-Steuer, Branntweinsteuer, Biersteuer, Tabaksteuer, Erbschaftssteuer, Schenkungssteuer, Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Versicherungssteuer, Vergnügenssteuer, Glücksspielsteuer, Kirchensteuer und und und,..Also stellt mal Euren Sozialneid und die Sozialgier zurück! Ganz einfache Leute werden so systematisch ausgeplündert. 12.07.2007


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Soziale Pflichten

Sozialverträglich ist der Mensch nur dann,
wenn man beliebig ihn auch melken kann,
daher muss er ganz nackt sich präsentieren,
um seine Brauchbarkeit zu inspizieren.
KC 2007
12.07.2007